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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0069
ANDREAS ZEKORN

Die Aufhebung der Klöster Gorheim und Laiz im Fürstentum
Hohenzollern-Sigmaringen unter Kaiser Joseph II.

Die Aufhebung der Franziskaner-Terziarinnenklöster Gorheim und Laiz erfolgte im
Rahmen der Kirchenreformpolitik Kaiser Josephs IL, bei der unter anderem die kontemplativen
und nicht mit Seelsorge oder Unterricht befassten Klöster säkularisiert
wurden. Die beiden Klöster im Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen wurden bei
der ersten Klosteraufhebungswelle unter Joseph IL, die mit dem Aufhebungsdekret
vom 12. Januar 1782 begann, säkularisiert1. Im folgenden Beitrag wird unter „Säkularisation
" ganz allgemein die „Enteignung kirchlichen Besitzes" verstanden. In
dieser weiter gefassten Definition erscheint der Begriff „Säkularisation" auch für die
josephinischen Klosteraufhebungen zutreffend, obgleich damals der Gewinn aus den
Klosteraufhebungen zu einem großen Teil wieder für kirchliche Zwecke, insbesondere
für Pensionszahlungen, verwendet wurde. Doch erfolgte der Zugriff auf das Klostergut
durch den Staat, dieser verwaltete das Vermögen, die Kapitalien legte man in
öffentlichen Staatskassen an und das Vermögen wurde auch für nichtkirchliche
Zwecke, z.B. für das Schulwesen und sogar für Kriegsbeihilfen, ausgegeben2; zudem
gerieten die Klostergüter beim Verkauf in weltliche Hände. So wurde das eingezogene
Vermögen nicht allein zu Beförderung der Religion und des ... Besten des Nächsten
verwendet, wie dies anfänglich vorgesehen und wohl auch mit propagandistischer
Absicht verkündet wurde3. Dass die josephinischen Klosteraufhebungen, so der in
josephinischen Reskripten gebrauchte Terminus, auch von Zeitgenossen als Säkulari-

1 Vorweg sei auf folgende Bibliographien und Quellensammlungen zum Josephinismus und
den josephinischen Säkularisationen hingewiesen: Harm Klueting (Hg.): Der Josephinismus.
Ausgewählte Quellen zur Geschichte der theresianisch-josephinischen Reformen, Darmstadt
1995, Einleitung, S. 11: besonders Quellen- und Literaturverzeichnis S. XIX - XLIII; ferner die
Bibliographie in: Österreich im Europa der Aufklärung. Kontinuität und Zäsur in Europa zur
Zeit Maria Theresias und Josephs EL, 2 Bände, Wien 1985, bes. Bibliographie S. 1023ff. (Kirche
); Ferdinand Maass: Der Josephinismus. Quellen zu seiner Geschichte in Osterreich 1760
- 1850, 5 Bde., Wien 1951 - 1961. - Für Anregungen danke ich Ute Ströbele, Tübingen, sowie
meinen Kollegen Dr. Wolfgang Schaffer, Köln, und Dr. Edwin Ernst Weber, Sigmaringen

2 Hermann Franz: Studien zur kirchlichen Reform Josephs II. mit besonderer Berücksichtigung
des vorderösterreichischen Breisgaus, Freiburg i.Br. 1908, Studien zur kirchlichen
Reform, S. 240ff., 307ff, S. 310f.; Adam Wolf: Die Aufhebung der Klöster in Innerösterreich
1782 - 1790. Ein Beitrag zur Geschichte Kaiser Josephs IL, Wien 1871 (Nachdruck 1971), S. 20.

3 Gerhard Winner: Die Klosteraufhebungen in Niederösterreich und Wien, Wien/München
1967, S. 87f.

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