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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0074
Andreas Zekorn

2. DIE KLÖSTER GORHEIM UND LAIZ

Der erste schriftliche Beleg für eine Klause - ursprünglich wohl eine Beginenklause -
bei der Michaelskapelle in G o r h e i m, nahe der Stadt Sigmaringen, datiert aus dem
Jahre 1347. Damals lebten dort zwei Klausnerinnen, die ein Kloster zu erbauen begannen16
. Sie nahmen die Regel des Dritten Ordens des heiligen Franziskus an. Der
Konvent des Franziskaner-Terziarinnenklosters war später bürgerlich geprägt;
anfänglich kamen zahlreiche Schwestern aus der Stadt Sigmaringen. 1699 hatte das
Kloster 12 Chorfrauen und fünf Laienschwestern, 1769 waren es 16 Chorfrauen und
drei Laienschwestern.

Mit der Stiftung einer Kaplanei auf den Heiligkreuzaltar im Jahre 1394 erhielt die
Kapelle einen eigenen Kaplan, der für die Seelsorge der Schwestern zuständig war.
Infolge des Dreißigjährigen Krieges verarmte das Kloster derart, dass ab 1647 kein
Kaplan mehr ernannt werden konnte. 1671 erhielten die Schwestern allerdings einen
Beichtvater. Das Klostergebäude erlitt im Dreißigjährigen Krieg Zerstörungen. 1683
wurde deshalb unterhalb des alten Gebäudes ein neues Kloster errichtet und die
Kirche 1688 geweiht; 1724 kam ein Gästeflügel hinzu. Diese Baumaßnahmen gaben
den örtlichen Handwerkern Arbeit; den Neubau 1683 führte beispielsweise der
Sigmaringer Hofmaurermeister Hans Dürrheimer aus.

Kirchlich gehörte Gorheim zunächst zur Pfarrei Laiz bzw. später zur Pfarrei Sigmaringen
. Die Vogtei hatte der Inhaber der Grafschaft Sigmaringen inne. Anfänglich
erhielt das Kloster Schenkungen vom Kirchherrn von Laiz, Konrad von Reischach,
und von Angehörigen der Klausnerinnen; hinzu kamen die Mitgiften von Neuaufgenommenen
. Im Laufe der Zeit konnte das Kloster einen bescheidenen Grundbesitz
sein Eigen nennen, zu dem mehrere Erblehenhöfe gehörten. Abgesehen von grundherrlichen
besaß das Kloster jedoch keine obrigkeitlichen Rechte17.

In dem Nahe der Stadt Sigmaringen gelegenen Dorf Laiz, das ebenfalls ein österreichisch
-lehenbarer Ort war, gab es ein weiteres Franziskaner-Terziarinnenkloster18.

16 Zum Kloster Gorheim vgl. im folgenden: Max Heinrichsperger: Gorheim, Terziarinnen.
In: Alemania Franciscana Antiqua 14 (1970), S. 74-110, bes. S. 76ff., 101; Friedrich Eisele:
Geschichte der katholischen Stadtpfarrei Sigmaringen. In: Mitt. des Vereins für Gesch. u.
Altertumskunde in Hohenz. 58 (1924), S. 1-71, u. 59 (1925), S. 1-194, Gorheim: 59 (1925),
S. 2-23; Maren Kuhn-Rehfus: Gorheim. In: dies.: (Hg.), Sigmaringen, Sigmaringendorf
1989, S. 189-192; Dies.: Frauenklöster in Hohenzollern. In: Freiburger Diözesan-Archiv 113
(1993), S. 105-127, S. 112f., 121, 125; Palmatius Säger: Zur Geschichte von Alt-Gorheim
(14. - 18. Jahrhundert). In: Thuringia Franciscana NF 17. Jg. (1962), S. 109-135 (zur Aufhebung
: S. 129ff.); Die Chronik des ehem. Frauenklosters Gorheim. Veröffentlicht von
Gustav Hebeisen, in: Mitt. des Vereins f. Geschichte u. Altertumskunde in Hohenz. 61 (1930),
S. 5-63; zu Gorheim und Laiz auch: Andreas Wilts: Beginen im Bodenseeraum, Sigmaringen
1994, S. 329-332.

17 Zum Besitz vgl. unten Anm. 109.

18 Zum Kloster Laiz: Max Heinrichsperger, Laiz/Sigmaringen Terziarinnen. In: Alemania
Franciscana Antiqua 14. Bd. 1970, S. 111-123; Eisele, Stadtpfarrei (wie Anm. 16), Laiz: 59
(1925), S. 23-35; Kuhn-Rehfus: Laiz. In: Dies. (Hg.), Sigmaringen (wie Anm. 16), S. 215f.;
Dies., Frauenklöster (wie Anm. 16), S. 112f., 121, 125

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