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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0106
Andreas Zekorn

fest angestellte Bedienstete. Laiz hatte insgesamt zwölf Personen insbesondere für die
Landwirtschaft angestellt. Für Gorheim konnten keine Zahlen ermittelt werden.
Durch die Aufhebungen entfielen die Klöster als Arbeitgeber. Die Mehrzahl der
Klosterbediensteten wurde durch die Säkularisationen frei gesetzt; nur drei übernahm
man für das Institut in Gorheim160.

Des Weiteren gaben die beiden Klöster den Handwerkern Verdienstmöglichkeiten,
indem sie beispielsweise Bauaufträge erteilten. Ebenso wurden Fuhrleute beschäftigt
, oder man kaufte unter anderem bei Bauern zusätzliche Nahrungsmittel ein.
Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch, dass von örtlichen Künstlern Malereien
erworben wurden. Obgleich wohl nicht übermäßig viele, so ergingen dennoch
Aufträge an die lokale Bevölkerung, und 1782, bei der Säkularisation, befürchtete der
Fürst, dass vielen durch die Aufhebung ... das Brod und die Nahrung entgiengem.
Nachdem Osterreich jedoch das Institut Gorheim einrichtete, wurden weiterhin
Dienstleistungen von Handwerkern und Fuhrleuten in Anspruch genommen oder
Nahrungsmittel vor Ort erworben, so dass die Auswirkungen für die örtliche Wirtschaft
wohl etwas abgemildert wurden162. Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass die

Viehbestand des Klosters Laiz 1782 (StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 536)
Pferde 6

Kühe 3 (wegen einer Viehseuche waren nur 3 Kühe vorhanden)

Schweine 11

160 Für Gorheim wurden zwei Mägde und ein Hausknecht als ausreichend angesehen (StAS,
Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 175, 29.7.1783).

Dienstboten des Klosters Laiz:

Das Kloster Laiz hatte sieben Personen im Kloster beschäftigt (in Klammern Angabe des Jahreslohns
): Baumeister (für den Ackerbau zuständig) (30 fl.), Fuhrknecht (28 fl.), Hausknecht
(25 fl), Rossbub (15 fl.), 3 Mädchen, darunter eine Vieh- und eine Schweinemagd, jede (12 fl.).
Zusätzlich bekam jede Person für die Verpflegung 6 fl. Auf dem von der Herrschaft Scheer
anstelle von Zinsen übernommenen Gundelfinger-Hof waren fünf Personen beschäftigt:
Oberknecht (28 fl.), Ochsenbub (8 fl.), Hauserin (16 fl.), Viehmagd (9 fl.), Hirte (10 fl.) (StAS,
Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 536: Ertragsberechnung und Ausgabenzusammenstellung 26.3.1782;
u. Nr. 537 Ausweis des Wirtschaftsstandes 1782). Für Gorheim konnten keine Zahlen ermittelt
werden, nur die Tatsache, dass hier ebenfalls Dienstboten beschäftigt waren (StAS, Dep. 39,
DS 1, R 78, Nr. 175, 30.3.1782). Allgemein: Klueting, Sozio-ökonomischen Folgen (wie Anm.
5), S. 102-120, 116ff.; Rudolf Morsey: Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen der
Säkularisation in Deutschland. In: Rudolf Vierhaus/Manfred Botzenhart (Hg.), Dauer
und Wandel in der Geschichte. Aspekte europäischer Vergangenheit. Festgabe für Kurt von
Raumer, Münster 1966, S. 361-383; Dietmar Stutzer: Klöster als Arbeitgeber um 1800. Die
bayerischen Klöster als Unternehmenseinheiten und Sozialsysteme zur Zeit der Säkularisation,
Göttingen 1996.

161 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 171 (11.3.1782). Vgl. auch die Geld- und Naturalrech-
nungen des Klosters Gorheim (StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 173 u. Nr. 174) und die Berechnungen
zum Kloster Laiz über die Ausgaben für Dienstleistungen (StAS, Dep. 39, DS 1, R 78,
Nr. 536).

162 StAS, Dep. 39, DS 1, R 78, Nr. 173 (Rechnungen des Instituts Gorheim 1782 - 1787). - Für
Horb war das dortige Franziskanerinnenkloster doch ein so bedeutender Wirtschaftsfaktor,
dass sich die Stadt gegen dessen bereits in den 1770er-Jahren projektierte Aufhebung bzw.
Zusammenlegung mit einem Rottenburger Kloster mittels Bittschriften einsetzte. Vgl.
Ströbele, Eine große Remedur? (wie Anm. 41), S. 103.

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