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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0120
Otto Werner

Das Franziskanerkloster St. Luzen war im Jahr 1586 von Graf Eitelfriedrich I. von
Hohenzollern-Hechingen und seiner (zweiten) Gemahlin Sibylle geb. Gräfin von
Zimmern gestiftet worden5. Die Erlaubnis zur Gründung des Ordens wurde vom
Ordinariat Konstanz und vom Ordensgeneral Franziskus Gonzaga eingeholt. Der
Provinzial der Straßburger Franziskanerprovinz, Johannes Franziskus Kemminger,
der zugleich auch Guardian des Klosters St. Antonius in München war, besetzte St.
Luzen mit Mönchen aus diesem Kloster. Sie bildeten einen neuen Konvent, der den
Observanten6 der Custodie Bavaria zugehörte. Der erste Guardian7 war (1586) P.
Andreas Nas genannt Abimontanus8; ihm folgte dann (schon 1587) P. Wilhelm Schöl-
nagel. Abgesehen von dem zahlenmäßig kleinen Vortrupp wurde das neue Kloster
schließlich mit 19 Patres, 2 Novizen und 9 Brüdern besetzt9.

Zur Gründung und zur Geschichte des Franziskanerklosters St. Luzen gibt es eine
reichhaltige Literatur10.

5 Stiftungsbrief vom 26. Juni 1586. Wortlaut bei Max Heinrichperger: Hechingen/Hohen-
zollern. Franziskaner-Observanten. In: Alemania Franciscana Antiqua. Band XVI. Landshut/
Bay. 1971. S. 149-150.

6 (Franziskaner-)Observanten (Ordo Fratrum Minorum [Regularis] Observantiae, abgekürzt
OMRegObs bzw. OFMObs) von lat. observans (die Regel des Franziskus streng) »beobachtend
, hochhaltend«, besonders durch Eigentumsverzicht auch der Gemeinschaft. Das ständige
Anwachsen der Observanten-Bewegung veranlasste Leo X. (1513-21), die Observanten von
den Konventualen zu trennen und den Observanten das Ordenssiegel und das Generalministeramt
zu übertragen.

7 Guardian (ital. guardino [von lat. guardare] = Wächter, Aufseher): Im Franziskanerorden der
Obere eines Konvents, der in der Regel drei Jahre amtiert.

8 Er starb am 6. Mai 1587 in Söflingen.

9 Max Heinrichperger: Hechingen/Hohenzollern. Franziskaner-Observanten. In: Alemania
Franciscana Antiqua, Band XVI. Landshut/Bay. 1971. S. 151, Fn. 3.

10 Auswahl: Der Liber benefactorum et mortuorum des Franziskaner-Klosters St. Luzen bei
Hechingen. Mitgeteilt von Isidor Schellhammer. In: Mitt. Hohenz. 18 (1884/85) 65-90. -
Analecta Franciscana sive chronica aliaque varia documenta ad historiam fratrum minorum
spectantia edita a patribus collegii S. Bonavenrurae adiuvantibus aliis eruditis viris. Bd. VIII.
Necrologium conventuum Brugensium fratrum minorum (1247-1807). Tabulae capitulares
provinciae Argentinae O. F. M. Obs., 1587.1805, necnon 1454-1574. Florenz: Collegium
S. Bonaventurae 1946. 896 S. [S. 291-295: Officiales in conventu Hechingano ad S. Lucium. -
S. 591-592: Conventus Hechinganus (status personalis)]. - Peter Manns: Die Gründung des
Franziskanerklosters St. Luzen zu Hechingen. In: FDA 26 (1898) 317-326. - Gallus Haselbeck
: Beschreibung der liturgischen Codices des Konventes St. Lucius bei Hechingen. In:
Archivum Franciscanum Historicum 3 (1910) 139-141. - [Gustav Hebeisen]: Zur Geschichte
des Klosters St. Luzen bei Hechingen. In: Mitt. Hohenz. 53 (1919) 1-58. - Paul Graf: Zur
Geschichte von St. Luzen. In: Katholisches Kirchenblatt für die Stadtpfarrei Hechingen. 1934
Nr. 40-43. (1. St. Luzen als Pfarrkirche. 2. St. Luzen als Kloster. 3. Die Franziskaner in St.
Luzen. 4. Die Aufhebung des Klosters.) - Bernardin Lins: Die Officiales im Konvent Hechingen
. In: Analecta Franciscana Tom VIII. Quaracchi 1946. S. 292-295. - Ders.: Ausgang und
Ende der südd. Observantenprovinz 1805-1830. Quaracchi 1950. S. 107 ff. - Gerda Enderwitz
: Geschichte des ehemaligen Franziskanerklosters St. Luzen in Hechingen. Weingarten:

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