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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0125
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

Baden fort, wo ihn die Säkularisation ereilte. Dann finden wir ihn in der Ordensprovinz
S. Ladislai in Kroatien, wo er 1844 noch nachweisbar ist. Er soll im Oktober
1857 in Hechingen gestorben sein37.

Noch im Jahr 1802 (20. Juli) wurden in St. Luzen die Kleriker-Novizen Joseph
Erhard aus Augsburg (19 Jahre alt), Magnus Aloys Geisenhof aus Füssen (18 Jahre
alt), Joseph Anton Haeffele38 aus Vils in Tirol (20 Jahre alt), Marin Kuttner aus
Augsburg (20 Jahre alt), Mathias Lecker aus Füssen (16 Jahre alt), Joseph Mayr aus
Augsburg (20 Jahre alt) und der Laienbruder-Novize Johann Streble aus Hechingen
eingekleidet39. Die Kleriker-Novizen waren gerade vier Monate in St. Luzen, als sie
mit ihrem Novizenmeister R Hygin Leitenmay(e)r40 nach Augsburg abberufen und
dort von der Regierung entlassen wurden41: eine erste Folge der Säkularisation im
Kloster St. Luzen.

Das weitere Schicksal der meisten dieser Novizen ist nicht bekannt. Einem können
wir nachspüren: „Joseph Anton Häfele (Hefele) trat 1803 in die Tiroler Provinz
wieder ein als Fr. Jakob und starb am 13.3.1865 in Bozen"42.

Nun wurde das übliche Totengedächtnis in St. Luzen zum Sinnbild für das absterbende
Kloster. Durch sinnreiche Vorrichtungen ließen sich die Altäre dafür herrichten
. Die Reliquienkästen der Seitenaltäre konnten mit Holztafeln, auf denen
Totenköpfe gemalt waren, verschlossen werden. Am Hochaltar erschienen durch
einen Drehmechanismus ebenfalls Totenköpfe und ganze Gerippe, die in ihren
knöchernen Händen Symbole des Todes wie Stundenglas, Grabschaufel, Sense und
erlöschende Kerzen trugen. Die pyramidenförmigen Reliquienbehälter auf dem Aufbau
des Hochaltars verdeckten Bretter mit Totenköpfen und den Todessymbolen
Pfeil und Bogen, die mit flatternden Bändern zusammengebunden waren. - Und
sooft die Patres zum Chorgebet die Orgelempore betraten, nahmen sie das Weihwasser
aus einem steinernen Totenkopf, auf dem stand: Memento mori! Denk ans
Sterben!43 Dies galt nun nicht mehr nur für den einzelnen Mönch, sondern für das
Kloster überhaupt.

37 Heinrichperger (wie Anm. 9) S. 213.

38 Schreibweise auch »Häfele«, »Hefele«.

39 Heinrichsperger (wie Anm. 9) S. 213 f.

40 Ebd. S. 176.

41 Ebd. S. 213 f.

42 Ebd. S. 214.

43 Fritz Staudacher, Totengedenken in St. Luzen. I. Teil. In: Hohenzollerische Zeitung
Nr. 207 vom 10. Dezember 1953. - Heinrichsperger (wie Anm. 9) S. 182.

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