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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0143
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

Beim Küchengerät finden sich »Häfen«102, ein Wasserschiff, Kasserollen, Schapfen
und Seiher, Mörser und Stößel, Pfannen, Roste , Teller, Schüsseln und Platten bis hin
zur Kaffee- und Milchkanne.

Das Tisch-, Bett- und Weißzeug bestand aus Servietten, Tischtüchern, Küchenschürzen
,, gebleichtem und ungebleichtem Werktuch, Wolldecken. Interessant ist,
daß neben den Wolldecken (für die Mönche), »schlechte federne Oberbetten samt
2 Kissen« offensichtlich für kranke Mönche vorhanden waren, ferner »1 vollständiges
Gastbett« und ein weiteres »im Krankenzimmer«.

Bei den Bräuhaus-Gerätschaften finden wir große (Brau-)Pfannen, eichenes Gerät,
»eine eiserne Dörre«, »50 Fässer im Keller - und auf dem Boden 50 Fässer von verschiedener
Größe«, Branntweingeschirr, Branntweinhäfen und -standen, »Bütschen«103,
Krüge, Trichter und Flaschen verzeichnet.

Unter Varia steht der Gemüse-, Obst- und Grasgarten mit 2200 Gulden als größter
Posten überhaupt zu Buche. Ferner sind aufgeführt: Vesen, Zwetschgen, Heu und
Öhmd - und 4 Schweine.

Dabei wurde gleichzeitig auch noch festgestellt: zu St. Luzen sind dermal noch 7
Patres und 4 Brüder ohne den Servitial und Beckerm.

Einige Jahre später muß folgende Gegenrechnung aufgemacht worden sein:
Die P. Franziskaner beziehen jährlich von Hoch fürstlicher] Rentei

a. ) an baarem Gelde 165 fl-

b. ) Veesen 40 Scheffel ä4fl. 160-

c. ) Mühlkerne 20 Scheffel ä6fl. 120. -

d. )50 Klafter Holz ä 3 fl. 150.-

595. fl.

Sodann 2 Scheffel Veesen mit der Verbindlichkeit die nöthige Hostien in die Hofkapelle
zu liefern
[Rückseite:]

Für 6 Mann jedem täglich 3 Maas Bier werden jährlich erfordert 6570 Maas oder 91
Ohmen 18 Maas ä 7 xr. p. Ms 766 fl. 30 xr105.

1.3.6 WESSENBERG VERBIETET DAS BINIEREN

Am 22. Dezember 1808 schrieb Generalvikar Wessenberg an den Geistlichen Rat und
Dekan Weiger in Steinhofen: Wir sind nicht geneigt, die licentiam binandi außer dem
Nothfall eines dringenden Bedürfnisses der Seelsorge zu bewilligen, weil solche auf
Misbräuche hinführen, die Ordnung stören, und besonders in heutigen Zeiten manche
bedenkliche Folgen veranlassen würde.

102 Töpfe.

103 Großes, aufrechtstehendes, oben offenes Gefäß mit Handhabe, zum Tragen von Flüssigkeiten
.

104 Servitial und Bäcker waren weltliche Bedienstete.

105 StAS Dep. 39 DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 217.

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