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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0145
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

und was für Predigten Athoren™ in Ihrem Convente vorhanden , damit ich mich
hierinn zu benehmen wüßte, denn so eine weite Reiße ist in den jetzigen Zeitumständen
ohnehin kostspielig. — Daß wir der Krone Bayerns zufallen, scheint sich
immer mehr zu bestättigen. Sollten wir aber, wie viele dafür halten noch länger unter
franzhösche [verstümmelt: französischer] Administration bleiben, so wäre vielleicht
unsere Auflößung nicht weniger zu befürchten, indem die franzhösche Commission
erst diesen Monat in dem an uns angränzenden Innviertel zwo Prälaturen aufgehoben
... - - Ferner ersuche ich Sie höflichst, schließen Sie (wenn S. Hoch: P. Guardian
einige Buchstaben mir zu schreiben beliebig wäre) selbe in Ihren Brief ein, und halten
Sie Stillschweigen, daß die Sache in meinem Convente nicht zu frühe bekannt
werde.

Ich vernehm auch, daß Ihr Hoch: Herr Bruder Pfarr zu Thanheim ernannt worden,
wozu ich meine aufrichtige Gratulation mache und alles erspriesliche wünsche.
Grüßen Sie mir alle unsere Mitbrüder und schreiben Sie mir eben so aufrichtig, als ich
erwarte, und indessen mit aller Liebe, u Hochachtung geharre
S 23 July 1810 Mitbruder M. E.

P. S. Lieber wäre mir es, wenn Sie den Brief kovertierten und folgende Ueberschrift
macheten: An den Schuster Gesellen Johann Nepomuk Ertle abzulegen auf die Schuster
Herberg p.

Absender: P. Meinrad Ertle in Salzburg.

2. R Meinrad Ertle schrieb am selben Tag an den Stadtschreiber und Heiligenpfleger
zu Hechingen

An den Hochgeehrten Herrn Spenk [?] Stadtschreiber und hlgn: Pfleger110 zu Hechingen
Hochzehrender Herr Stadtschreiber c

Ihr den 20 dieses erhaltene Schreiben war mir überaus angenehm, und kann mich
nicht fasßen, wie es kömmt daß Se Hochwürden Herr Dechant [Joseph Anton feiger
] meiner Wenigkeit zu gedenken und zu einem Mitarbeiter in Hoch-Desselben
geistlichen Weinberg zu berufen die Gnade haben. Jedoch bitte ich um Vergebung,
wenn ich auf diese mir sehr willkomme Einladung das vollständige Jawort noch nicht
ertheilen kann bis nicht ein schriftlich von hoher Stelle aus autorisiertes Schreiben an
mich und meinen Bruder Irenä erfolget, welches uns für jede misliche Zeit=Aende-
rung Festigkeit und Versorgung zusichert, denn aus Ihrem Briefe kann ich nicht hinreichend
abnehmen, ob Se Hoch: Herrn Stadtpfarrer [Joseph Anton WeigerJ in Betref
dieser Sache von S[ein]er Fürstlichen Durchlaucht eine gnädige Einstimmung erhalten
haben. Sollte dieses erfolgen, so ersuchete ich Se hoch: Herrn Dechant recht
demüthigst, an meinen P. Provinzial zu Linzfriedm einen Schreiben ergehen zu
lasßen, daß ich Ihren Wünschen gerne entspreche, und mir nach Salzburg eine Obe-

109 Autoren; gemeint sind Predigtsammlungen.

110 Heiligenpfleger.

111 Lenzfried.

112 Obedienz = Gehorsam (gegenüber den geistlichen Vorgesetzten)

129


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