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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0153
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

[wieder gestrichen; notiert: Zur Reinigung der Kirche bestimmt,

daher kommen 20 x in Abgang.]

Anton Mutschier, dto. 15

Friedrich Haid, 1 Holzbahre, 5 Schrägen 25

Joseph Ling, Beck, für Lauch 18

Jakob Blumenstetter für Kohlraben125 16

Friedrich Haid, für Aepfel 49

Barbara Pfriemer, für Kraut u. Gemüse _5_3_

Summa 199 35

Frater Isaac für das Gemüs 2126

1.4.1 ERINNERUNGEN

In der Zeitschrift „Katholik 1841" erinnerte sich ein Augenzeuge mit Wehmut an das
einstige Wirken der Franziskaner in St. Luzen. Er schreibt u. a.:

„Mit innigstem Vergnügen erinnere ich mich noch der Ordensfeste, wie sie bei St.
Luzen gehalten worden: deutlich schweben mir jene bunten Volksmassen von nahe
und ferne noch vor Augen, welche aufs Fest gekommen waren; noch seh' ich sie dasitzen
in schwüler Hitze, gedrückt und zusammengedrängt und dennoch in unbeschreiblicher
Stille dem Prediger horchend; noch zu Hundert und Hunderten aus den
Beichtstühlen kommen, und dann mit ausgespannten Armen hinknieen und ihre
Buße verrichten; noch vor der Kommunionbank auf ihren Angesichtern liegen, harrend
des Augenblicks, da ihnen die himmlische Speise gereicht ward. Noch sehe ich
den langen festlichen Zug von Ministranten, Brüdern und Patres, welche den Cele-
branten an den Altar begleiteten, und ihm beim hl. Opfer dienten, und unvergeßlich
wird mir die alle Beschreibung übersteigende Ehrfurcht, Andacht und Hingeworfen-
heit sein, womit sie die Erlösungsfeier des Herrn begingen.

Am Feste Marä Empfängnis und während dessen Octav glänzt auch jetzt noch in
schönerem Schmucke das Muttergottesbild auf dem Hochaltare (auf welchem gleichwohl
auch der Heiland und oben der Pelikan nicht fehlen); ein wehmütig freundliches
Lächeln überfliegt das Antlitz der heiligen Jungfrau, das diejenigen wohl zu deuten
verstehen, welche die frühere Herrlichkeit ihrer Festtage gesehen, und nun in einer
einsamen Ecke betend stille Tränen vergießen. Noch stehen die heiligen Apostel in
Lebensgröße hoch oben an den Wänden umher, das Wort aber, welches sie zu verkünden
in die Welt ausgesandt worden, ist hier gänzlich verstummt ...

Von früheren glücklicheren Tagen zeugt noch das in der Nebenkapelle des hl.
Antonius von Padua zur Weihnachtszeit errichtete Kripplein127, welches alle evangelischen
Begebenheiten, von der Geburt des Herrn bis zum zweiten Sonntag nach

125 Kohlraben (schwäb.) = Kohlrabi

126 StAS Dep. 39 NVA 9545.

127 Ein Hinweis auf eine Krippe findet sich in einem „Inventarium über die vorhandenen
Kirchengeräthschaften bei St. Lützen" vom 19. November 1819 (beiliegend), unterzeichnet von
Frater Irena Erde und Frater Isack Schmid unter der Rubrik „In der Sakristei Kammer": zur

137


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