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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0165
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

in einer Bittschrift an den Fürsten von Hohenzollern167, einen kleinen Teil des Klostergebäudes
- unbeschadet der dortigen fürstlichen Brauerei - 'zu dem Zwecke
abzugeben, um darin einige Zellen für drei bis vier P P. Franziskaner neben
der Wohnung des dort noch befindlichen Franziskanerbruders einzurichten'"168.

Am 10. September [1850] waren im „Höfle" zu Starzein die hohenzollerischen
Dekane und 17 andere Geistliche mit Professor [Franz Xaver] Dieringer169 in Bonn
zu einer Beratung versammelt. [Prof.] Dieringer wurde gebeten, die Mittelsperson
zwischen den hohenzollerischen Geistlichen und denen der Rheinprovinz, sowie Ratgeber
und Referent in kirchlichen Angelegenheiten zu seinUQ. - Kammerer Miller
beantragte, Schritte zu tun, daß man einen männlichen Orden nach Hohenzollern
bringe. Man beschloß, Ordensleute nach Hechingen, Sigmaringen und Haigerloch
zu berufen. Einige waren für Jesuiten, andere für Redemptoristen. In Hechingen sollte
mit St. Luzen der Anfang gemacht und vom Geistl. Rat [Hermann Friedrich]
Bulach171 eine Collektivbittschrift an den Fürsten [Karl Anton171] in Sigmaringen
verfaßt werden, welche Geistl. Rat [Fidelis] Engel171, als im höchsten Vertrauen längst
begründet, dem Fürsten überreichen sollte. Prof. Dieringer sagte seine Verwendung
beim Erbprinzen Leopold17* zu.

In der Bittschrift heißt es: „Durch die Ereignisse der letzt verflossenen Jahre haben
die unterth[änigst] Unterzeichneten wie leider fast jedermann die sehr betrübende
Wahrnehmung gemacht, daß unter dem Volke, mehr als man ahnen konnte, Religion
, Zucht und Sitte geschwunden sind. Es muß daher jetzt des Curatklerus heiligste
Pflicht sein, alle Mittel zu gebrauchen, um möglichst bald den religiös sittlichen
Zustand des Volkes wiederum zu heben und zu verbessern. Als ein solches Mittel
erkannten die unterth[änigst] Unterzeichneten in einer unlängst abgehaltenen Versammlung
unter anderem die Einführung eines geistlichen Ordens in den Fürstentümern
Hohenzollern, und als geeigneter Ort erschien ihnen hiezu das Kloster St.

167 Anm. 1 (S. 18): „Vgl. den Bericht des Erzbischöfl. Kommissärs Bulach vom 24. Februar
1854 an den Erzbischof."

168 Adolf Rösch, Der Kulturkampf in Hohenzollern. In: Freiburger Diözesan-Archiv 43
(1915) S. 18.

169 Franz Xaver Dieringer, geb. am 22. August 1811 in Rangendingen, gest. am 8. September
1876 in Veringendorf. Professor für Dogmatik in Bonn, Pfarrer in Veringendorf.

170 Anton Pfeffer schrieb in dem Zeitungsartikel „Die Sonnenuhr in St. Lützen" (Zeitungsausschnitt
v. 18.6.1956 in der Hohenzollerischen Heimatbücherei, K. 252 XL): „Ja, Rangen-
dingens großer Sohn, einer der meistgenannten Theologen in seinen Tagen, Professor Dr.
Dieringer, Bonn, f 1876, wollte die Fürstin Katharina von Hohenzollern veranlassen, bei der
Gründung einer benediktinischen Niederlassung nicht Beuron sondern St. Lützen zu
wählen!"

171 Hermann Friedrich Bulach, geb. am 8. September 1801 in Hechingen, gest. am 1. Mai 1857
in Hechingen.

172 Karl Anton, geb. am 7. September 1811 in Krauchenwies, gest. am 2. Juni 1885 in Sigmaringen
.

173 Fidelis Engel, geboren am 18. Juni 1769 in Bingen, gestorben am 13. Juni 1853.

174 Geb. am 22. September 1835 in Krauchenwies, gest. als Fürst von Hohenzollern am 8. Juni
1905 in Berlin.

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