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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0167
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

als Ordensziel (neu) formulierte: Akzent auf Predigt und Seelsorge, Priester und
Laienbrüder leben leben gemäß dem Testament des Franziskus von 1223 und den
Konstitutionen der Generalkapitel, außerdem gestattete es nunmehr die für Seelsorge
und Predigt nötigen Studien, während früher wissenschaftliche Tätigkeit und Studien
nicht vorgesehen waren. Papst Paul V löste die Kapuziner im Jahr 1619 von den
Konventualen und erhob sie zum selbständigen Orden. Ihr Ordensgewand: kastanienbrauner
Habit mit Kapuze, weißer Strick als Gürtel mit Rosenkranz, kurzer Mantel
, Sandalen.

Nach langen vergeblichen Bemühungen gelang es Stadtpfarrer Franz Xaver Dan-
negger endlich, Kapuziner nach Hechingen zu bringen. Am 4. Oktober 1863 trafen
von Mainz P. Irenäus Kohler (geb. am 26. August 1813 zu Mühlbach, Priesterweihe
am 28. August 1836, Exprovinzial und Superior), P Ambrosius Hoegg (geb. am 8.
August 1829 zu Ellwangen, Priesterweihe am 10. August 1853) und die Laienbrüder
Seraphin Simmes und Otto Hackenfort in Hechingen ein. Sie nahmen im alten Spital
, das seither »Klösterle« genannt wird, Wohnung179.

Stadtpfarrer Franz Xaver Dannegger meldete am 29. Oktober 1863 dem königlichen
Stadtschultheißenamt Hechingen, daß dieser Tage folgende Angehörige des
Ordens der Kapuziner hier eingetroffen sind, um hierfür die nächste Zeit Aufenthalt
zu nehmen:

1. Pater Irenaeus Kohler. Superior, Heimath desselben ist: Mühlbach in Tyrol;

2. Pat. Ambrosius Hoegg. Heimath: Ellwangen in Württemberg;

3. Frater Seraphin Simmes: Heimath: Marienbaum in Westphalen; - u.

4. Fr. Otto Hackenfort: Heimath: Holtwik in Westphalen. -

5. Die Legitimationspapiere werden in Bälde beigebracht werden; - vorderhand
übernimmt der Unterzeichnete für die 4 genannten Personen Garantie1*0.

Da den Kapuzinern die Räume im »Klösterle« nicht genügten, verließen sie am 29.
November 1864 Hechingen wieder. (Mit diesen verließ der am 12. Februar 1847 in
Hechingen geborene Leopold Langenstein, Ausgeher der Kapuziner, seine Vaterstadt
und wurde als P. Ambrosius Kapuziner.181) Auch als der Fürst im folgenden Jahr die
Überlassung eines geeigneten Bauplatzes nebst Gemüsegarten in Aussicht stellte,
waren sie nicht zur Rückkehr zu bewegen182.

Da seit dem 28. Juni 1865 in Sachen der Kapuzinernierlassung nichts mehr geschehen
war, verlangte das Ordinariat in Freiburg weiteren Bericht und forderte am 14.
März 1867 dazu auf, die (Rural-)Kapitel Hechingen und Haigerloch sollten ein
Komitee gründen, um die Mittel für ein Klösterlein aufzubringen. Die Zinsen des
»Kapuzinerfonds« sollten admassiert werden183.

179 Ebd. S. 51.

180 StadtA Hech., Akten, A 100, Nr. 480/2: „Verzeichniß der hier wohnenden fremden
Familien".

181 Otto Becker: Im Klösterle Ausgeher bei Kapuzinern. Hechinger wurde Generalkustos.
Geburtstag von Pater Ambrosius Langenstein jährt sich zum 150. Mal/Volksmissionar. In:
Schwarzwälder Bote Nr.36. Donnerstag, 13. Februar 1997.

182 Holl (wie Anm. 115) S. 54.

183 Ebd. S. 64 f.

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