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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0175
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

Am 8. Juli [1869] genehmigt das Kapitelsvikariat „ mit Freude ", daß jetzt schon der
P. Custos [Aloys Lauer] mit P. Gregorius Schlitt und einigen Laienbrüdern von dem
Kloster Besitz ergreife und erteilt die Fakultät zur Ausübung der cura animarum und
die Approbation für den Beichtstuhl™.

Weihbischof und Erzbistumsverweser Lothar von Kübel dankte am 8. Juli 1869,
daß durch die Ubersiedlung von Franziskanerpatres und Laienbrüdern aus dem
Kloster Frauenberg bei Fulda „Stetten von nun an wieder mit Recht 'ein Gnadenthal'
genannt werden kann". Als er am 14. August in Hechingen weilte, besuchte er auch
das Franziskanerkloster Stetten190.

Die canonische Errichtung der Niederlassung erfolgte durch Urkunde des Bistumsverwesers
[Lothar von Kübel] vom 6. November 1869. Stadtpfarrer Schön hatte die
Hände voll zu tun mit der Einrichtung des neuen Klosters und Auszahlung der einlaufenden
Rechnungen.

Die Gemeinde Stetten ließ es an jeglichem Entgegenkommen gegen die neue
Niederlassung fehlen. Dagegen gingen sonst viele Gaben ein von Geistlichen und
Laien: aus Hechingen vom Collegiatstift, von der Marianischen Congregation, vom
Borromäusverein; ferner von vielen Heiligenpflegen, besonders von der Ulrichspflege
in Neckarhausen (50 + 150 + 300 fl etc); von der Prinzessin Karoline 50 fl, von Pfarrer
[Friedrich] Sautter in Trochtelfingen 100 fl, von Pfarrer [Johann Baptist] Diebold
in Mindersdorf 500 fl., vom Fürsten Karl Anton 87 fl und von vielen anderen.

Orgelbauer191 [Wilhelm] Ruff reparierte die Orgel in der Klosterkirche für 150 fl;
die Herstellung des Dachreiters auf der Kirche erforderte 237 fl, andere Bauarbeiten
1000 fl. usw.

Am 14. Juli abends traf mit der Bahn P. Aloys Bauer vom Frauenberg bei Fulda
mit P. Gregor [Schlitt] und zwei Laienbrüdern ein. Die Geistlichkeit und viel Volk
holten sie am Bahnhof an und begleiteten sie nach Stetten, wo der Gemeindevorstand
sie am Eingang des Ortes bewillkommten.

Die Patres von Stetten besorgten jetzt auch den Gottesdienst in Schlatt und Sickingen192
.

Am 26. August [1869] schied P. Aloys Lauer193 von Stetten, nachdem er den P.
Gregor [Schlitt] zum Präses bestellt hatte194.

Am 28. Oktober [1870] wurde Leo Rübsam aus Fulda, Laienbruder im Franziskanerkloster
Stetten beerdigt. Er war bei Schreinerarbeiten von der Decke eines
Gemaches auf den Fußboden gefallen und wenige Stunden nachher verschieden. Das
Kloster zählte 4 Patres und nunmehr noch 3 Brüder195.

189 Holl (wie Anm. 115) S. 71.

190 Ebd. S. 73.

191 Wilhelm Ruff war gelernter Bildhauer.

192 Holl (wie Anm. 115) S. 71 f.

193 P. Aloysius Lauer wurde am 4. Oktober 1898 zum General des Franziskanerordens
gewählt.

194 Holl (wie Anm. 115) S. 74.

195 Ebd. S. 81 mit Hinweis: „(Höh. Bl. 247)."

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