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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0181
Die Säkularisation des Franziskanerklosters St. Luzen und des Kollegiatstifts St. Jakobus

Max Heinrichsperger schrieb: „Früh errichteten die Franziskaner in ihrer Kirche
[...] auch ihre Gürtelbruderschaft: »Zu Lob, und Gedaechtnus der Strick und Banden
Jesu. Unsers gekreutzigten Heylands; dann auch zu Ehren des Heiligen Seraphischen
Vatters Francisci, um Abwendung zeitlicher und ewiger Straf, so unserer Suen-
den halben auf uns warten, in die Erz-Bruderschaft der geweihten Strick-Guertel,
vorgedachten Seraphischen Vatters Francisci«"229. Das Gründungsdatum liegt also im
Dunkeln.

Den ersten »Direktor des Dritten Ordens«, den wir nachweisen können, ist P. Cas-
sian Freytag, als solcher aufgeführt 1733 und 1735. Im Jahr 1736 ist E Agapit Heiland,
1738 P. Bartholomäus Müller, 1739 und 1741 P. Methodius Späth, 1742 wieder P. Agapit
Heiland, 1744 und 1745 P. Aemilian Königsberger, 1747 und 1748 P. Hermann
Zech, 1750 P. Baptista Schuester, 1751, 1753 und 1754 P. Jucuntinus Muzner, 1756 und
1757 P. Elisäus Luz, 1759 E Nathanael Knoller, 1760 und 1762 P. Franz Paul Steinle,
1763 P. Augustin Sartor, 1765 P. Aemilianus Deschler, 1766 P. Paulus Kincker, 1768 und
1769 P Markus Wirth, 1771 und 1772 P Simpert Fröde, 1774 P Robert Reinweiler,
1775 P Damian Graez, 1777, 1778, 1780, 1781, 1783, 1784 und 1786 E Maximin
Goschner, 1787 E Wallericus Wöhle, 1789 und 1790 Zosimus Schwaiger, 1792 und 1793
E Pankratius Volk, 1795 und 1796 P. Salesius Dürle, 1799 E Accursius Kugler, 1801 E
Theophil Unold und 1805 noch E Venustian Sauter als »Direktor des Dritten Ordens«
genannt230. Beim Tod des Letzteren am 22. März 1808 heißt es: „F. Venustianus Sauter
, sacrista et praef. Tertiär, act pro ornatu ecclesiae nostrae multum sollicitus"231
(Hervorhebung durch den Verf.).

Der alte Aufnahmeschein, aus dem oben Max Heinrichsperger zitierte, gibt uns
Aufschluss über die Selbst-Verpflichtung und Segnungen dieser Bruderschaft, die im
Jahr 1733 einen eigenen Direktor erforderte. Wenn die Mitglieder dem, was diese Erz-
bruderschaft zu beten und zu verrichten vorschrieb, nachkamen, sollten sie aller von
der katholischen Kirche und den Eäpsten Sixtus V, Clemens VII., Martin V und Pius
II. verliehenen Ablässen, Gnaden und Freiheiten teilhaft werden.

Beim Tod eines Mitglieds wurde der Bruderschafts-Zettel (Aufnahmeschein) an das
Kloster St. Luzen zurückgesandt. Daraufhin schrieb man den Namen des verstorbenen
Mitglieds in das Bruderschafts-Buch ein, für deren Seelenheil zu beten allen Mitgliedern
geboten war. Außerdem dachte man andächtig der verstorbenen Mitglieder
bei der monatlichen Messe, die ein Pater für die Seelen dieser feierte.
Die Bruderschaftsmitglieder nahmen folgende Verpflichtungen auf sich:

1. Am Tag ihres Eintritts empfingen sie das Sakrament der Buße und der
Eucharistie; worauf sie eines vollkommenen Ablasses teilhaftig wurden.

2. Sie beteten täglich das Glaubensbekenntnis, sechs Vater Unser und sechs Ave
Maria. Fünf Vater Unser und Ave Maria sollten sie zu Ehren der heiligen fünf
Wunden Jesu, des Gekreuzigten für die Anliegen der ganzen Christenheit

229 Heinrichsperger (wie Anm. 9) S. 159.

230 Ebd. S. 188-214.

231 Ebd. S. 214.

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