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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0188
Otto Werner

Johann Matter, resignierter Pfarrer von Trochtelfingen, ein gebürtiger Hechinger,
stiftete im Jahr 1908 1000 Gulden ungarischer Goldrente, deren Zinsen zur Abhaltung
der St. Luzenfeste verwendet werden sollten241.

In „Der Zoller" heißt es 100 Jahre nach Auflösung des Konvents (!): „Wie treulich
pilgert heute noch, nachdem St. Lützen verwaist, das Volk zu den Stationen von St.
Lützen, auf den Kalvarienberg, das Hl. Grab! Getreu wird noch der Antoniustag
gehalten"242.

Eberhard Gönner schreibt: „Im Jahre 1917 gab die katholische Zeitung 'Der Zoller
' (Hechingen) im Anschluß an die Portiunkulafeier in St. Luzen die Anregung,
dort wieder eine Franziskanerniederlassung erstehen zu lassen. Doch es blieb bei diesem
Wunsch"243.

1.10 EIN BISHER LETZTER VERSUCH

Die Kirche, die Sakristei und eine kleine Mesnerwohnung konnte von der Pfarrei
ungehindert bis zur Schenkung durch Fürst Friedrich Wilhelm von Hohenzollern am
28. Mai 1970 genutzt werden.

Am 28. Mai 1970 ging die (1967 baupolizeilich geschlossene) St. Luzen-Kirche in
den Besitz der Pfarrei St. Jakobus Hechingen über. Die Schenkungsurkunde lautet:

Ich FRIEDRICH WILHELM FÜRST VON HOHENZOLLERN bekunde
hiermit jedermann: Das Haus Hohenzollern hat zu allen Zeiten Kirchen und Klöster
mit großzügigen Stiftungen bedacht. So erfreute sich auch das seit dem 14. Jahrhundert
bestehende Frauenkloster vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus unweit
der Hechinger Pfarrkirche St. Luzen immer wieder der besonderen Gunst seiner
Gründer, ehe es durch die im Jahre 1488 erfolgte Verlegung der Pfarrkirche in die
Oberstadt im Laufe des 16. Jahrhunderts in Verfall geriet, und seine Rettung vor dem
drohenden Untergang nur dem christlichen Eifer des Grafen Eitelfriedrich I. von
Hohenzollern-Hechingen und seiner Gemahlin Sibylle verdankte, welche in das von
ihnen am 26. Juni 1586 neu gegründete Kloster Franziskaner aus München beriefen.
Dieser Neugründung verdankte auch die St. Luzenkirche ihren Ausbau zur Klosterkirche
in ihrer heutigen, wegen der einmaligen Spätrenaissance-Stuckdekoration
weithin berühmten Gestalt. Mit der Auflösung des Klosters 1819 wurde der Kirche
abermals ihre eigentliche Funktion bis auf den heutigen Tag entzogen. Vom Beispiel
meiner Ahnen geleitet und durch die Notlage der katholischen Kirchengemeinde
Hechingen, welcher es an einem würdigen Raum zur Feier ihrer Gottesdienste mangelt
, in meiner Absicht bestärkt, habe ich mich entschlossen, die St. Luzenkirche unter
Verzicht auf alle meine Eigentumsrechte der katholischen Kirchengemeinde Hechingen
zu schenken, damit die Kirche künftig den Gläubigen der Hechinger Unterstadt
wie ehedem vor dem Jahre 1488 als Pfarrkirche dienen kann. Zur Bekräftigung mei-

241 Ebd. S. 197.

242 In einem Artikel „Das Kloster St. Lützen" vom 1. August 1917.

243 Gönner: (wie Anm. 57) S. 41.

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