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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0197
Die Säkularisation des Kollegiatstifts St. Jakobus

Gulden, als Katechet der deutschen Schule aus verschiedenen Stadtpflegschaften 50
Gulden - und von gnädigster Herrschaft selbst, wegen des Klavierunterrichts für die
herrschaftlichen Kinder, wenn solche wie ehemals vorhanden, 100 Gulden, dazu
noch die Meßstipendien. Auch Kanonikus Grange beziehe seine 200 Gulden vom
Stift, dazu 4 Klafter Holz, die ihm der hochselige Herr Joseph Wilhelm zugesprochen
, eigene Stiftsbehausung, und zudem habe ihm Fürst Hermann noch 50 Gulden
und 14 Scheffel Vesen bewilligt; dazu kämen noch die Meßstipendien. Und nun heißt
es wörtlich: Nach sovielen tiefen Wunden, welche das Stift durch Kaiserliche und
Französische Kriegsrequisitionen und überspannten Kostenaufwand von vielen tausend
Gulden zur Erbauung der Dorfkirche zu Steinhofen und beträchtliche Beiträge
zu den Filialkirchen in Bisingen und Thanheim erlitten hat, wären ihm mehrere Jahre
zur Erholung nötig. Zur Seelsorge sei ein weiterer (vierter!) Kanoniker nicht nötig.
Der von Fürst Hermann für die neue Stelle in Aussicht genommene Pfarrer Hager
von Madern aus dem Bistum Trier, der Kost und Logis am fürstlichen Hof bekommen
soll, erscheine bei seinem Alter von bereits 61 Jahren zur Aushilfe in der Seelsorge
wenig geeignet. Der Fürst wolle besagten Hager aus besonderer Gnade (- die
näheren Umstände kennen wir nicht -) zu einem neuen Hechinger Kanonikat befördert
wissen; dies sei der vorhin angeführte rühmliche Beweggrund23.

2.2.2 EIN NEUES .VERKAPPTES' KANONIKAT

In der gleichen Angelegenheit berichtete Dekan Joseph Anton Weiger am 12. Dezember
1802 an die bischöfliche Behörde: Er (Weiger) habe am 19. Juli die Urkunde über
Errichtung eines neuen Kanonikats erhalten, aber der dafür präsentierte Pfarrer
Hager habe auf das Kanonikat verzichtet und sei wie-der in seine Heimat zurückgekehrt
. Jetzt wolle Fürst Hermann die Präbende dem Beichtvater des Klosters Stetten
im Gnadental, P. Augustin Kratzer, übertragen, der zu diesem Zweck säkularisiert
werden, aber doch als Beichtvater der Klosterfrauen in Stetten im Gnadental wohnen
bleiben soll. Und nun wörtlich: Ich habe nicht nötig zu bemerken, daß man damit
zwei Hasen in einem Neste fängt und einige hundert Gulden spart. Einige hundert
Gulden nämlich hätte Fürst Hermann dem Pater Beichtiger in dem aufzuhebenden
Kloster als Pension zahlen müssen. Als das Säkularisationsgesuch des Pater Augustin
auf Schwierigkeiten stieß, setzte sich Fürst Hermann darüber hinweg und wies dem
'verkappten' Kanoniker trotzdem seine Pension von 400 Gulden auf das Kollegiatstift
an24.

23 Ebd.

24 Ebd. S. 379 f.

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