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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0198
Otto Werner

2.2.3 .AUSLAUFMODELL' KANONIKER

Gehen wir zunächst dem personellen Verfall nach, der sich in die Regierungszeit des
Fürsten Friedrich Hermann Otto25 hinzieht. Personell bestand das Kollegiatstift
damals aus dem Stadtpfarrer und zwei Kanonikern und - aus Kostengründen - aus
dem Beichtiger des Klosters Stetten im Gnadental.

P. Magister Augustin Kratzer starb am 13. März 1811 in Stetten. Da waren's nur
noch drei.

Als Stadtpfarrer Johann Friedrich Brodorotti am 16. April 1809 nach längerer
Krankheit starb, wurde der Pfarrer von Steinhofen, Dekan des (Rural-)Kapitels
Hechingen und Geistlicher Rat Weiger sein Nachfolger. Im Sterberegister der Pfarrei
wird er auch Kanoniker genannt. Nach dem Tod von Dekan und Stadtpfarrer Joseph
Anton Weiger am 20. Dezember 1816 übernahm Kanonikus Karl Reithinger die Verwaltung
der Stadtpfarrei Hechingen, bis endlich Severin Fuchs im April 1817 seine
Stelle als Stadtpfarrer antrat. Er war nicht mehr Kanoniker. Da waren's nur noch
zwei.

Am 3. Februar 1814 starb Kanonikus Joseph Anton Grange am Nervenfieber. Sein
Nachfolger als Kanoniker wurde Ferdinand Wolfgang Funk. Er war Franziskaner zu
St. Luzen und Augsburg. Im Jahr 1808 wurde er nach Aufhebung des Franziskanerklosters
Augsburg in seine Heimat Hechingen (aus-)gewiesen. Er übernahm im Jahr
1814 ein Kanonikat an der Stiftskirche, das er bis 1818 behielt. Er zog 1818 auf die
Pfarrei Thanheim. Sein Kanonikat wurde nicht mehr besetzt. Da war's nur noch
einer.

Am 12 Juni 1815 starb Kanonikus Joseph Müller. Sechs Jahre zuvor war er von
einem Schlaganfall heimgesucht worden und mußte daraufhin seine Lehrtätigkeit aufgeben
. Sein Kanonikat übernahm Karl Reithinger. Im Jahr 1819 wurde Kanonikus
Reithinger Pfarrer in Burladingen. Sein Kanonikat wurde nicht mehr besetzt. Da gab
es keinen mehr. Damit hörte das Kollegiatstift nach seinem stiftungsmäßigen personellen
Bestand auf zu existieren.

Dies war im selben Jahr, als im Kloster St. Luzen der letzte Pater starb26.

2.2.4 DER KAPITALSTOCK VERMINDERTE SICH ZUSEHENDS

Nach der Säkularisation des Kollegiatstifts 1806 dauerte die Verwaltung der Einkünfte
noch einige Zeit lang nach der herkömmlichen Weise fort, bis dieselbe 1813 unter die
Fürstliche] Hofkammer dahier [in Hechingen] gestellt d. h. dessen Vermögen ganz
zu Gunsten der letzteren (jedoch in einer abgesonderten Rechnung) verwaltet wur-

25 Geb. am 22. Juli 1776, Regierungszeit 1810-38, gest. am 13. September 1838 im Schloß
Lindich.

26 Übrigens kam damals auch die Schlosskapelle durch den Abbruch und die Sprengung
der Friedrichsburg in Abgang. - Otto Werner: Von der Schloßkirche oder Hofkapelle in der
Friedrichsburg zu Hechingen. In: Hohenzollerische Heimat 46 (1986) S. 1-3.

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