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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0200
Otto Werner

Der Redlichkeit halber müssen wir aber anmerken, dass für den Wegfall der Kano-
nikate (und des Kapitelvikariats) ein spärlicher Ersatz geschaffen wurde. In der Chronik
der Pfarrei St. Jakobus heißt es: Weil das Collegiatstift von Fürst Hermann [Friedrich
Otto] aufgehoben und von der Hofkammer zu ihrem Nutzen verwaltet wurde
, so bezogen die Cooperatoren*3 ihren Gehalt teils aus der Stiftskasse, teils von der
Hofkammer. Die beiden Cooperatoren sind nämlich an die Stelle der früheren Canonici
getreten. Die erste Cooperatorenstelle wurde 1834/35 gegründet [und besetzt
durch Franz Xaver Klaff Schenkel]. Im Jahre 1845 wurde [Joseph] Heitz eine weitere
übertragen. Den Kaplan hatte der Stadtpfarrer zu besolden**.

- Kooperator Franz Xaver Klaffschenkel
Franz Xaver Klaff Schenkel wurde am 17. Februar 1807 in Burladingen geboren. Er
empfing am 3. September 1832 die Priesterweihe Er war in Hechingen Kooperator
von 18(32)34 bis 184 335.

Zumindest die Einsetzung des ersten Kooperators hing aber auch damit zusammen
, dass durch die Einführung der »Allgemeinen Schulordnung« 1833, Abschnitt X
§ 3 gefordert wurde: „Unter Aufsicht eines jeweiligen Stadtpfarrers und mit Zugrundelegung
gegenwärtiger Schulordnung wird die specielle Leitung der hiesigen Schulen
und im nötigen Falle auch der Unterricht in denselben, sowie [- jetzt folgt die ent-
scheidene Passage -] die Bildung der Schulpräparanden einem an hiesiger Kirche
angestellten Geistlichen besonders übertragen, der überdies, jedoch ohne Beeinträchtigung
noch Schmälerung ebengedachter Geschäfte und Obliegenheiten jenen
Schülern der obern Klasse, von deren Eltern oder Vormündern es gewünscht wird,
unentgeltlichen in der lateinischen und französischen Sprache und überhaupt in allen
jenen Lehrgegenständen, welche einer solchen Bildung vorausgehen müssen, zu erteilen
hat."36 Dafür standen nun keine Kanoniker mehr zur Verfügung.

1839 heißt es: Dem Kooperator Klaffschenkel wurden von der Regierung 8-10
Stunden Unterricht an der Präparandenschule übertragen gegen eine jährliche Vergütung
von 80 fl. (Pfarrarch. Akten)*7.

Am 26. April 1840 bittet Cooperator [Franz Xaver] Klaffschenkel, der erste Schulgeistliche
, um Aufbesserung und um Gehaltszulage als Präparandenlehrer; denn 80
fl. [jährlich] für wöchentlich 10 Stunden sei zu wenig. (Pfarrarchiv, Akten)38.

Im Jahr 1843 wurde er Pfarrer in Jungingen, 1853 in Imnau, wo er am 14. Februar
1867 starb39.

33 Kooperator (lat. 'Mitarbeiter') = in einzelnen Diözesen Titel für Hilfsgeistliche.

34 Holl (wie Anm. 9) S. 468 mit dem Hinweis: „Pfarrarchiv, Akten."

35 Ebd. S. 462.

36 Allgemeine Schulordnung. Hochfürstliche Regierungs-Verordnung, die Einführung
einer allgemeinen Schulordnung für die Stadt- und Landschulen betreffend. Hechingen, den
1. Juni 1833. (HHBH, H. 50.) Zitat: S. 20.

37 Holl (wie Anm. 9) S. 478

38 Ebd. S. 368.

39 Ebd. S. 462.

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