Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0216
Otto Werner

1908: In Betreff des Oratoriums oder der Loge in der Stadtkirche behauptete] das
F[ürstliche] Rentamt am 16. April [1908], „bei der Baulastenablösung 1869 sei die
Stadtkirche samt Innenbau mit Ausnahme der Gruft in die Bauunterhaltungspflicht
der Heiligenpflege übergegangen, ohne daß an dem vorher bestandenen Rechts= und
Besitzverhältnis sonst etwas geändert worden wäre. Die Benützung der Loge steht
dem Fürstenhaus von Patronatswegen und als Inhaber des Familienfideikommisses
nach wie vor zu. Dritten Personen steht dagegen keinerlei Recht auf deren Benützung
zu, und die Ffürstliche] Verwaltung muß sich in Bezug auf die bestehende
Übung völlig freie Entschließung vorbehalten"™.

2.6.9 ALTER BRAUCH

Seit unvordenklichen Zeiten war es in der Stiftskirche Brauch gewesen, dass am Sonntag
vor dem Hauptgottesdienst bis in die Siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts von den
Geistlichen die Non" gebetet wurde. Weil nicht einmal mehr zwei angestellte Geistliche
vorhanden waren, hörte das gemeinsame Gebet jetzt [1879] auf. An die Stelle
der Non trat ein 15 Minuten dauerndes Geläute, das später auf 5 Minuten beschränkt
wurde100.

2.6.9 KÄUFE UND ANSCHAFFUNGEN

Am 21. November 1865 wurde zwischen Kaufmann Hermann Kirner und dem Kol-
legiatstift der Vertrag über den Ankauf dessen Hauses gegenüber dem Hauptportal
der Kirche abgeschlossen; der Kaufpreis betrug 22900 fl. Die Übergabe erfolgte am 1.
Januar 1866. Am Kaufpreis bezahlte die Heiligenpflege 3000 fl. Ein Stockwerk des
neuen Pfarrhauses wurde vermietet, zuerst an Reallehrer Dannegger um jährlich 90 fl,
von 1868 an Frau Hofapotheker Werner für 200 fl.101 (Das Kollegiatstift unterstützte
im Jahr 1869 sogar die Niederlassung von Franziskanern in Stetten finanziell.102)

Das Kollegiatstift beschaffte 1876 einen feuerfesten Kassenschrank von Georg
Schnitzer in Stuttgart für 450 Mark103.

Aus Mitteln des Kollegiatstifts fertigte der Hechinger Bildhauer Fidelis Schäfer im
Jahr 1879 einen neuen Tabernakel an, fasste den Altartisch und die beiden Engel aus
Gips, sowie die beiden Gestelle für das Ewige Licht. Kosten: 1958 Mark. Felix Müller
aus Stuttgart belegte den Boden des Chores mit Mettlacher Plättchen um den Preis
von 1958 Mark104. Im darauffolgenden Jahr ergänzte Bildhauer Schäfer den Haupt-

98 Holl (wie Anm. 53) S. 195 mit dem Hinweis: „Akten."

99 Non (lat. nonus = der neunte): das Gebet zur 9. Stunde, etwa 15 Uhr.

100 Holl (wie Anm. 53) S. 118 f.

101 Ebd. S. 58.

102 Ebd. S. 72.

103 Ebd. S. 108.

104 Ebd. S. 119.

200


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0216