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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0221
Die Säkularisation der Klöster Stetten im Gnadental und Zum Heiligen Kreuz in Rangendingen

hatten sich schon früher merklich gelockert, wie die Entscheidung Graf Eitelfriedrichs
II. zeigt, sich 1512 nicht in Stetten, sondern in der neuen Hechinger Stiftskirche
beisetzen zu lassen"6.

„Reformbestrebungen sind seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts faßbar und
werden im 16. Jahrhundert fortgesetzt, vor allem in dessen zweiter Hälfte nach dem
Konzil von Trient. Die frühesten Maßnahmen sind in den Dominikanerinnenklöstern
Hedingen und Stetten bei Hechingen festzustellen und standen wohl im
Zusammenhang mit der Reform des Predigerordens im 15. Jahrhundert.

[...]

In Stetten bei Hechingen begannen die Dominikaner auf Klagen des Grafen
Jos Niklas von Zollern im Jahr 1480 mit der Reform, die sie dem Prior des Ulmer
Konvents übertrugen. Jedoch entzog schon im folgenden Jahr Papst Sixtus IV auf
Bitten der Nonnen dem Orden die Aufsicht über Stetten und unterstellte das Kloster
dem Bischof von Konstanz. Vielleicht war dies ein Versuch der Frauen, der Reform
zu entgehen, denn wie der Bischof und Graf Eitelfriedrich von Zollern übereinstimmend
klagten, waren die Sitten der Schwestern mehr weltlich als geistlich und schritt
der Verfall im geistlichen und zeitlichen Bereich täglich fort, so daß der völlige Ruin
Stettens zu befürchten war. Deshalb konnten der Graf und sein Bruder, Bischof
Friedrich von Augsburg, im Jahr 1500 erreichen, daß der Bischof von Konstanz das
Kloster wieder dem Dominikanerorden zurückgab. Dieser übernahm im Auftrag des
päpstlichen Legaten und des Generalkapitels von Mailand erneut die Obsorge, und
der Generalvikar betraute 1501 den Provinzial der deutschen Provinz mit der Reform.
1507 nahmen die Nonnen schließlich Reform, Observanz und Klausur an. Ob später,
im Jahr 1582, eine abermalige Reform mit Schwestern aus Obersteigen im Unterelsaß
stattfand, ist unklar"7.

„In der Grafschaft Zollern unterstanden als zollerische Gründungen Stetten bei
Hechingen von Anfang an und Rangendingen seit seiner Neugründung im 16. Jahrhundert
der Vogtei der Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern-Hechingen,
ebenso die Klause bei St. Luzen"8. Im Zusamenhang mit der Klosterreform verzichteten
die Grafen von Zollern schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Kloster Stetten
bei Hechingen auf ihre kastenvogteilichen Nutzungen und auf ihre niedergerichtlichen
Rechte über das Klostergesinde9.

Vom Kloster Stetten heißt es in einem am 16. August 1621 von Dekan Teufel
aufgestellten Verzeichnis im Pfarrarchiv St. Jakobus Hechingen: Ein Frawenkloster
Ord. S. Dom., allda die Clausur, anjetzo an Personen der Cborfrawen und Layen-
schwestern uff die dreißig, allen Anzaigung nach eines namhaften Vermögens.

Beim Eintritt in das Kloster hatten die Nonnen eine Grundausstattung mitzubringen
. Durch Heinrich Faßbender sind wir darüber genau unterrrichtet; er schrieb:

6 Maren Kuhn-Rehfus: Frauenklöster in Hohenzollern. In: Freiburger Diözesan-Archiv. 113
(1993) S. 110 f. [Hier ohne die dortigen Fußnoten.]

7 Ebd. S. 118 f.

8 Ebd. S. 120.

9 Ebd. S. 124.

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