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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0244
Otto Werner

Die Frage, ob die von Rangendingen in das Beichtigerhaus nach Stetten versetzten
Schwestern dem Stadtpfarrer oder dem Beichtvater unterstehen, wurde vom General-
vikariat dahin entschieden, an sich unterstehe das ganze Kloster, sowohl die Klausur
als das Beichtigerhaus, dem Stadtpfarrer. Aber es sei angemessen, daß dieser dem
Beichtvater in Stetten alle actus parochiales in der Klausur wie im Beichthaus über die
Stetter und Rangendinger Klosterfrauen delegiere. - Dieses Regulativ der bischöflichen
Curie vom 29. November 1804 wurde nach einer Verfügung der Fürstlichen] Regierung
vom 9. Februar 1805 vom Fürsten für „vollkommen angemessen" erklärt100.

P. Magister Augustin Kra(t)zer starb am 13. März 1811 in Stetten. Nach seinem Tod
wurde Stadtpfarrer Joseph Anton Weiger zum Beichtvater der Klosterfrauen bestellt.

5.4 JOSEPH ANTON WEIGER

Joseph Anton Weiger wurde am 19. März 1750 in Hechingen als Sohn des Sebastian
Weiger und dessen Ehefrau Maria Anna geb. Gsell geboren. Nachdem er in Meersburg
zum Theologen ausgebildet worden war, wurde er 1773 zum Priester geweiht.
Von 1773 bis 1779 war er Kaplan in Hechingen und anschließend Pfarrer in Jungingen
. Am 24. Juni 1788 übernahm er die Pfarrei Steinhofen101. Im Jahre 1794 wurde er
Kapitelsdekan und am 8. April 1794 von Bischof Maximilian Christoph „in Ansehung
seiner guten Doktrin und anderen rühmlichen Eigenschaften" zum Geistlichen Rat
ernannt. Das bischöfliche Ordinariat setzte ihn am 25. September 1801 zum Com-
missarius in Ehesachen für die Kapitel Hechingen und Haigerloch ein. Fürst Hermann
Friedrich Otto ernannte ihn am 10. April 1807 zum wirklichen geistlichen
geheimen Rat und übertrug ihm am 10. Mai desselben Jahres die Oberaufsicht über
alle Schulen des Fürstentums102. Nach Johann Friedrich Brodorottis Tod im Jahre
1809 wurde er Stadtpfarrer von Hechingen. Er schrieb am 20. April an das General-
vikariat: Schon vor 5 Monaten, da die Krankheit des f Stadtpfarrers Brodorotti als
unheilbar von den Ärzten erkannt war, drang Se. Durchl. der Fürst in mich, einst
diese Pfarrei zu übernehmen. Ich setzte mein Alter und meine durch die letzte
Krankheit sehr geschwächten Kräfte entgegen und bemerkte, daß ich in der Stadtkirche
, in der es sehr schwer zu predigen ist, von der Kanzel schlechterdings nicht
mehr zu predigen imstande sei. Se. Durchl. erklärten, wenn ich die Pfarrei nicht
annehme, so seien Sie gezwungen, sie einem Fremden zu geben."(Pfarrarch.
Akten)m. (Es war Weigers Wunsch, daß der aus Söflingen gebürtige Franziskanerpa-

100 Holl (wie Anm. 35) S. 394 mit dem Hinweis auf Akten im Pfarrarchiv.

101 In seminario Marisburgensi vitae clericalis fundamenta posni, schreibt er selber zum
Visitationsbericht 1802; Constantiae titulo Ser/mi principis de Hohenzollern-Hecbingen a
R/mo D. Suffraganeo L. B.ffJ de Hornstein in angaria crucis 1773 ordinatus. Vicarius parochi
Hechingensis 1773-1779; deinde sacellanus aulicus in Hechingen et demum parochus in
Jungingen. Am 24. Juni 1788 übernahm er die Pfarrei Steinhofen, .... Die 1. Aprilis ab Uni-
versitate Dillingen ad supremum gradum philosophicum, baccalaureum biblicum et Licentiam
theologicam promotus, a capitulo Hechingano Deputatus electus. - Holl (wie Anm. 35) S. 309.

102 Ebd.

103 Holl (wie Anm. 35) S. 408.

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