Freiburger historische Bestände - digital

Otto Werner

Daß die Herrschaft jahrzehntelang Nutzen aus den verbliebenen Klostergütern
zog, geht z.B. (auch) aus einer kleinen Notiz im „Verordnungs= und Intelligenz=
Blatt für das Fürstenthum Hohenzollern=Hechingen" (1844) hervor:

„Hechingen. (Güter=Verpachtung.) Von den herrschaftlichen Klosterwiesen
werden am nächsten Donnerstag den 18. dieses, Nachmittags 4 Uhr, in dem Klosterhof
zu Stetten 3 Msmt.145 auf mehrere Jahre im Auf streich verpachtet.

Den 12. April 1844. Fürstliche Domänen=Verwaltung. Ruff"146.

7.2 DAS KLOSTER RANGENDINGEN

Das Kloster Rangendingen hatte noch eine große Schuldenlast von 5 800 Gulden147.
Aber es besaß außer dem Klostergebäude und der neuerbauten Kirche und dem
daranstoßenden Beicht[iger]haus148 eine Scheune mit drei Stallungen und einem
„Schopf"149. An Grundstücken: 56 Jauchert 'A Viertel Äcker, 20 Mannsmahd Wiesen
, drei Viertel Krautland und 16 Jauchert Wald. Giltfrüchte jährlich: von Weilheim
84 Malter Korn und Hafer und 2 Gulden 20 Kreuzer Hellerzins; von Owingen
25 Malter Korn und Hafer und 12 Gulden 30 Kreuzer Hellerzins; von Frommenhausen
5 Malter Hafer150.

145 Msmt. = (Abkürzung für) Mannsmaht.

146 Nro. 15. Samstag den 13. April 1844. S. 107.

147 Laut einer Aufstellung der Schwestern Maria Augustin[a] Glaner(in) und Maria Ludovica
Ehrnspurg vom 30. Okt. 1802. Lagerort: StAS Dep. 39 DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 248. -
F. Haug u. J. A. Kraus (Kraus IL, S. 303) geben ebenfalls an: „Das Kloster hatte bei der
Aufhebung noch 5800 Gulden Schulden."

148 Das Beicht(iger)haus in Rangendingen war erst 1767 erbaut worden. Möglicherweise
ersetzte es ein 1753 gekauftes altes Haus, von dem es im Rechnungsbuch [Lagerort: Archiv der
Pfarrei St. Jakobus Hechingen] heißt: Von Michel Edelmann erkauft Aö 1753 mit erlaubnus
gnädigster Herrschaft das C o nv ent ein altes Haus und stuck gärttlein in der länge 71 - und
in der hreithe 48 schuhe, umh 145, f. Bey diesem Haus ist ausdrücklich accordiert worden, daß
von dem hinderen ersten Marckstein an die gräde sich beziehen solle auf den forderen Marck-
stein zwischen dem Pfarrhof und Closter Marckstein gegen dem Kirchweeg. Das ist an das
Waschhaus.

149 „Verzeichniß der zu dem Kloster in Rangendingen gehörigen Gebäude." - StAS Dep. 39
DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 248.

150 Laut einer Aufstellung der Schwestern Maria Augustin[a] Glaner(in) und Maria Ludovica
Ehrnspurg vom 30. Okt. 1802. Lagerort: StAS Dep. 39 DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 248. - Eine Aufstellung
„Revenüen des Kloster zu Rangendingen" [undatiert, offensichtlich von der Hofkammer
erstellt] führt auf: Pachtgeld 750 Gulden. Giltfrüchte jährlich: von Weilheim 56 Scheffel 6 Viertel
Vesen, 29 Scheffel Hafer und 2 Gulden 56 (oder 58) Kreuzer Hellerzins; von Owingen 12 Scheffel
6 Viertel Vesen, 12 Scheffel 4 Viertel Hafer und 12 Gulden 30 Kreuzer Hellerzins; von Frommenhausen
5 Scheffel Roggen. Lagerort: Ebd. - Bei Kraus (wie Anm. 19) S. 303 ist zu lesen: „Laut
Inventars besaß es an Gebäuden: Die Kirche und das daranstoßende Beichtigerhaus, eine Scheuer
mit 3 Stallungen und 1 Schopf und das Klostergebäude. An Grundstücken: 56 Jauchert Äcker, 20
Mannsmahd Wiesen, 3 Krautländer, 16 Jauchert Waldungen. Giltfrüchte jährlich: von Weilheim 84
Malter Korn und Haber und 2 fl. 20 kr. Hellerzins; von Owingen 25 Mit. Korn und Haber und
12 fl. 30 kr. Hellerzins; von Frommenhausen 5 Mit. Roggen."

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