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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0274
Otto Werner

Fürst hat bereits die Pretiosa (Kostbarkeiten) des Klosters abholen lassen und auf
den 5. April die Versteigerung der Klostergebäude und Realitäten ausgeschrieben,
wobei ausdrücklich auch Juden mitsteigern dürfen. Nach Nr. 42 des Deputations-
Hauptschlusses187 kann die Säkularisation der Frauenklöster
nur mit dem Einverständnis des D i ö z e s a n b i s c h o f s geschehen
, und nach Nr. 26 erhält der Hoch- und Deutschmeister alle Mediat-
klöster der Augsburger und Konstanzer Diözese in Schwaben, über die nichts besonderes
disponiert wurde. Gegen beide verstößt das Vorhaben des Fürsten. Es bleibt
Ew. Hochwürden und Hochwohlgeboren ... überlassen ... je eher, desto besser gegen
das Hechingen'sche Unternehmen ... einzuschreiten"188.

Den Hilferuf nach Rottenburg, dessen Wortlaut wir nicht kennen, hatte Frau
M. Bernarda abgesandt, und die Priorin Ludovica Ehrnspurg entschuldigte und
distanzierte sich am 10. August 1804 in einem Brief an Präsident Frank davon: Sölten
auch Seine Durchlaucht, wegen einem unbefugten schreiben, unßerer M: Bernarda,
belaydigt und zu einer ungnad, geraizt worden seyn, so schmerzet uns dießes kindl:
mit herzlichem Wehmuth, weilen Wir an dießem schreiben keinen Antheil haben189.

8.5 PRIORIN IN SCHLECHTEN TAGEN: THERESIA SCHUSTER

Theresia Schuster wurde am 21. Dezember 1752 geboren; sie stammte von Landsberg
am Lech. Die Profess legte sie am 4. November 1771 ab. (Ihre ältere Schwester Alberta
hatte bereits am 8. Juni 1769 Profess. Jene starb bereits am 23. März 1801.) Theresia
Schuster wurde erstmals am 17. Juni 1802 (50-jährig und nach 30-jähriger Klosterzugehörigkeit
) als Priorin aufgestellt.
-Zur Wahl des Jahres 1804

Am 2. Juli 1804 bestätigte der Provinzial P Karl Welz die abermalige Wahl der Frau
Theresia Schuster zur Priorin190.

Frater Carolus Welz Prediger Ordens der Gottesgelehrtheit Magister und Provinzial
wünscht der hochwürdigen Frau MutterM. Theresia Schusterin den göttlichen Beystand
zum obrigkeitlichen Amt. Wenn Vorstehen nichts anderes ist, als andere mit aller
Klugheit, und bescheidener Starkmüthigkeit zu allen Guten anführen, so ist in Wahrheit
jener Vorstand der erwünschlichste, wo die wahre kristliche Klugheit das Ruder
führt - wo die erbaulichen Beyspiele den schönsten Weg zu aller Tugend zeigen, und
- wo man die obrigkeitliche Bürde bey allen Beschwerlichkeiten, und bittern
Drangsalen in steter Gleichförmigkeit mit Gottes heiligsten Willen großmüthig
erträgt.

187 Berichtigt!

188 Kraus (wie Anm. 19) S. 300. - Als Quelle ist das Erzbischöfliche Archiv Freiburg, Ka 53:
Rangendingen angegeben.

189 StAS Dep. 39 DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 249.

190 Holl (wie Anm. 35) S. 394.

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