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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0286
Otto Werner

„1803 15. November

Mit Zustimmung des Konstanzer Generalvikars Wassenberg wird die ... Laienschwester
Salesia Schultheißin221 aus dem Kl[oster] Stetten von der Hechinger Regierung zu
ihrem Vetter Alois Betz nach Trochtelfingen entlassen, wo sie Zivilkleider tragen darf
und ihre jährliche Pension von 100 fl. in Stetten abholen kann, weil sie bei ihrem Verwandten
angeblich besser besorgt werden könne als im Kloster. Sie ist nämlich geistesgestört
, sodaß die Regierung Ungelegenheiten befürchtet.(...) - Die Schwester kam
jedoch viermal222 wieder nach Stetten zurück und wurde jeweils vom Polizeidiener
Christian Mayer von Hechingen wegtransportiert. Schließlich schrieb das Trochtelfin-
ger Obervogteiamt am 28. Mai 1804, der Betz könne sie bei der kleinen Pension nicht
halten und bewachen, habe auch um ihren Geisteszustand so wenig wie ihr Bruder Josef
Schultheiß gewußt. Beide bitten, sie wieder ins Kloster zurückzunehmen, wohin sie geschworen
und angewöhnt sei. (...)-... Sie starb am 21. April 1814 in Stetten"223.

Im Jahr 1810 verlangte die Chorfrau Vinzentia Ertl(in) aus dem Kloster im Gnadental
auszutreten. Sie war die Jüngste des Klosterkonvents, geboren am 15. Mai 1780 in
Kirchheim bei Mindelheim in Bayern. Ihre Profeß hatte sie am 25. April 1797 abgelegt.
Die Regierung genehmigte am 7. September 1810, daß sie sich zu ihren Eltern und Verwandten
begebe. Solange sie in ihrem bisherigen (ledigen) Stand verbleibe und sich
wohl verhalte, wollte ihr die Regierung die Pension von 200 Gulden weiterhin gewähren
. Zu deren Empfang mußte sie jedesmal einen behördlichen Lebensschein mit
Quittung ans Kloster Stetten einschicken224. Am 12. September 1810 berichtete Weiger
überdies an das Ordinariat: Nun bittet sie gleichfalls um die Begnehmigung des Hoch-
würdigsten Ordinariats, daß sie ihre Ordenskleidung ablegen, und sich zu den Ihrigen
begeben dürfe - ohne übrigens von ihren Gelübden losgezogen zu werden225.

Die übrigen Frauen und Schwestern blieben, bis sie starben. Im Jahr 1803 war
das Durchschnittsalter der Stettener Chorfrauen 45 Jahre, der Laienschwestern rd. 58
Jahre, das Durchschnittsalter der Rangendinger Chorfrauen gar rd. 64 Jahre. Das
Absterben war abzusehen. Ihre Reihen lichteten sich zusehends226. Nehmen wir den
26. Oktober 1802 als Ausgangspunkt, so ergibt sich folgende Liste mit den Sterbedaten:

221 Name im Original gesperrt gedruckt.

222 Im Original gesperrt gedruckt.

223 Kraus (wie Anm. 19) S. 300.

224 StAS Dep. 39 DH 1 Bd. 3 Rubr. 78 Nr. 297.

225 Entwurf. - Archiv der Pfarrei St. Jakobus Hechingen. Pfarrei: Hechingen, Filiale Stetten.
Rubrik: Kirchliche Anstalten. Betreff: Dominikanerinnenkloster in Stetten.

226 Konstantin Holl (wie Anm. 35, S. 456) schreibt:

1828.

Die neu aufgestellten Tabellen (Pfarrarchiv) enthalten folgende Angaben:
,[...)

Filiale Stetten: 450 Einwohner. In dem Kloster noch 6pensionierte Frauen oder Schwester«
(dazu noch eine aus Rangendingen). Wegen diesen wird da alle Sonn= und Feiertage Gottesdienst
gehalten. [...]

[■■■]

Es wird öfters biniert. manchmal von 2 Geistlichen, zugleich wegen der Fürstl. Sommerresidenz
Lindich und wegen der Klosterfrauen in Stetten.
[...]"

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