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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0289
Die Säkularisation der Klöster Stetten im Gnadental und Zum Heiligen Kreuz in Rangendingen

Schwester Maria Gundisalva Utz lebte zwanzig Jahre allein in strenger Klausur in
einem Teil des Klosters. Im Westflügel des unteren Stocks befand sich das Redezimmer
(oder Windenstüble), zwei Magazine zur Aufbewahrung von Gölten, Fässern
und Holz und die Backküche mit Brennerei. Im Westflügel des Oberstocks lag die
Wohnung der Klosterfrau Gundisalva, bestehend aus einer Kammer, einem Wohnzimmer
, einem Schlafzimmer, einer Zelle, einer Mehl- und Brotkammer, einem Abtritt
, einer Küche und dem sog. Noviziatzimmer, und der Gang gegen den Klosterhof
.

Die Witwe des Leutnants Deffner war Haushälterin der betagten Klosterfrau228.

Erzbischof Hermann von Vicari erteilte nach dem Tod des Hechinger Dekans und
Stadtpfarrers Hermann Friedrich Bulach (am 1. Mai 1857) auf Ansuchen des Pfarrers
Friedrich Sautter von Boll diesem die Vollmacht als Beichtvater der Klosterfrau Gundisalva
Utz zu Stetten229.

Am 10. Januar 1867 meldete Stadtpfarrer Thomas Schön von Hechingen an das
Freiburger Ordinariat: »Diesen Morgen ist Maria Gundisalva, letzte Klosterfrau im
Kloster Stetten im Gnadental sanft im Herrn entschlafen, nachdem sie nur wenige
Tage ernstlich krank, den ganzen Winter aber nicht mehr recht wohl war. Sie ist als
Katharina Utz am 19. Oktober 1776 zur Rohrmühle bei Ochsenhausen geboren, trat
am 18. Januar 1796 bei den Dominikanerinnen hier ein. Nach Aufhebung des Klosters
blieb sie da und zwar über 20 Jahre ganz allein«230.

„Graf Stillfried ließ ihr laut eigenhändigen Briefs vom 17.10.1881 (Dr. E. Senn) bei
Heilig-Kreuz einen noch vorhandenen Grabstein setzen"231.

Der Grabstein der letzten Klosterfrau befand sich bis vor kurzem an der Nordseite
der ehemaligen Klosterkirche St. Johannes in Stetten232. Er trägt die Inschrift:

228 Kraus (wie Anm. 3) S. 374 f.

229 Ders. (wie Anm. 19) S. 308.

230 Ebd. mit Hinweis: „(Freiburg, Ordinär. Registr. unter Hechingen)".

231 Kraus (wie Anm. 19) S. 308.

232 „Der Grabstein steht wieder". In: Schwarzwälder Bote Nr. 275 vom Mittwoch, 27. November
2002. [Mit Foto des Grabsteins.] - In dem Zeitungsartikel heißt es: „Maria Gundisalva
Utz wurde auf dem Friedhof Heiligkreuz begraben, da der Nonnenfriedhof bei ihrem Tode
bereits nicht mehr existierte. Vermutlich wurde für sie ein alter Grabstein wieder genutzt. Das
Grab wurde von der Friedhofsverwaltung bis nach der Gemeindereform geschmückt und
gepflegt.

Der barocke Grabstein zierte das Grab, bis er der Witterung zum Opfer fiel. Das gusseiserne
Kreuz brach aus. Auf Initiative des damaligen Ortsvorstehers Franz Buckenmaier wurde der
Grabstein vor dem endgültigen Verfall gerettet und als Erinnerungsstein an der Mauer der
Klosterkirche wieder aufgestellt [s. o.]. Er war fest mit der Mauer verbunden, so dass der Stein
nicht mehr ausbrechen konnte. Das Kreuz wurde vor einigen Jahren aber abgerissen und in den
Reichenbach geworfen. Durch Zufall konnte es gerettet werden. Wegen der Renovierung der
Klosterkirche wurde der Grabstein abgebaut, so dass das letzte Erinnerungsstück an die
Stettener Klosterfrauen jahrelang nicht mehr zu sehen war. Jetzt [2002] ist der Stein generalüberholt
und an der Ostwand des Weihnachtskrippengebäudes wieder aufgebaut worden, gut
sichtbar für die Passanten."

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