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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0290
Otto Werner

MARIA
Gundi Salva Utz
lezte Klosterfrau des ehrwürdigen
Gotteshauses zu Stetten
im Gnadenthal
geb. 19. Okt. 1776 zu Rohrmühl
bei Haslach in Württenberg
trat ins Kloster 18. Jan. 1796
starb daselbst 18. Jan. 1867
R.I.P.

Die letzte Klosterfrau Maria Gundisalva Utz „hatte zuletzt jährlich bezöge
n : 30 fl. in baar, Vesen 12 Sch. 4 Sr. 2 Imri., Holz 5 Klafter hartes und 5,5 Klafter
weiches mit freier Beifuhr233.

Das ihr bis zu ihrem Tod überlassene Inventar wurde auf 921 fl. 24 kr. geschätzt,
das ans Fürstenhaus zurückfiel234.

Das »Geschossene Bild«, das in der Wohnung der Klosterfrau Gundisalva Utz aufbewahrt
gewesen war, wurde nach ihrem Tod in die Hl. Kreuzkapelle verbracht235.

„An gestifteten Messen waren [1867] im Kloster Stetten jährlich noch 73 zu per-
solvieren." Nach dem Tod der letzten Klosterfrau fand in der Klosterkirche aber kein
regelmäßiger Gottesdienst mehr statt. „Die fürstliche Domäne zahlte jetzt dafür 24 fl.
20 kr. an die Pfarrei Hechingen"236.

Halten wir fest: Die allermeisten Chorfrauen und Laienschwestern flüchteten
nicht in die Welt, sondern blieben in ihren Konventen und fügten sich in ihr als unabwendbar
erkanntes Schicksal. Der Verlust an kontemplativen Kräften durch das
Erlöschen der Konvente läßt sich nicht wiegen und kaum wägen. Die Identifikation
der gläubigen Bevölkerung mit dem religiösen Leben und den Heiligenfesten der
Klosterfrauen erlosch. Die Klostergebäude wurden anderen Nutzungen zugeführt
und gingen zum großen Teil verloren. Erfreulicherweise sind die Klosterkirchen
erhalten geblieben. Die Klostergüter wurden zerfleddert.

233 Kraus (wie Anm. 3) S. 576.

234 Ebd. S. 376.

235 Ebd. S. 377.

236 Ebd. S. 377.

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