Freiburger historische Bestände - digital

Die Säkularisation der Klöster Stetten im Gnadental und Zum Heiligen Kreuz in Rangendingen

Im Jahr 1990 wurde der Filiale der Stadtpfarrei St. Jakobus Hechingen von Erzbischof
Dr. Oskar Saier als Kirchengemeinde eine gewisse Selbständigkeit eingeräumt. Die
ehemalige Klosterkirche ging in das Eigentum der Pfarrei über und ist heute das
Gotteshaus der Kirchengemeinde St. Johannes Hechingen-Stetten, die seit dem Jahr
2002 Bestandteil des neuen Seelsorgeeinheit St. Luzius ist.

10. AUSBLICK

Wenn wir auf die Ereignisse zurückblicken, so wird deutlich, dass eine Reihe von
Erscheinungsformen kirchlicher Organisationen im Gebiet des früheren Fürstentums
Hohenzollern-Hechingen verschwand und nicht mehr zu reaktivieren war.
Die Versuche, erneut Ordensniederlassungen zu gründen, scheiterten oder blieben in
den Anfängen stecken. Einzig die kleinen Zellen der Barmherzigen Schwestern überstanden
den Kulturkampf und hielten sich über hundert Jahre lang296. In einer säkularisierten
Umgebung wirken kontemplative und caritative Kräfte somit nicht mehr
stellvertretend in Klöstern und Zellen, sondern wurden und werden auf die breiten
Schultern der Pfarreien und Seelsorgeeinheiten geladen. Eine stärkere Mitwirkung
und Zusammenarbeit aller Gläubigen - auch über die konfessionellen Grenzen
hinweg - ist deshalb erforderlich, um die Verluste durch die Säkularisation (und den
Kulturkampf) auszugleichen. Ansätze dazu zeigen sich in erfreulicher Vielfalt.

296 Otto Werner: Das Wirken der Barmherzigen Schwestern in Hechingen. In: Zeitschrift
für Hohenzollerische Geschichte 37 (2001) S. 83-121.

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