Freiburger historische Bestände - digital

Die Herrschaft erntete, wo sie nicht ausgesät hatte

Inhaberinnen wichtiger Ämter. Das Kloster hatte 1751 4000 fl an Kapitalien ausgeliehen
, besaß 36 J. Äcker und 20 J. Wiesen, bezog aus Früchten verschiedener Art
25 Mit und etwas Wein aus Pfeffingen bei Tübingen. 1755 zählte man elf Frauen und
1779 sechzehn. Für das Jahr 1787 nennt uns der Provinzschematismus10 für die
oberdeutschen Dominikaner die Namen, eine besondere Funktion, das Alter und die
Profeß:

Priorin S.M. Amanda Luzenbergerin 47 Jahr alt/Profeß 30 J.; Subpriorin S. M.
Ludovica Schweiggerdin 53/33; Jubilarin [weil mehr als 50 Jahre Profeß] S.M. Catha-
rina Bircklin 81/57; S.M. Theresia Beckin 68/49; S.M. Rosa Heugin 72/46; S.M.
Joanna Beckin 68/45; S.M. Agnes Mayerin 69/44; S.M. Antonia Luzenbergerin
60/41; S.M. Augustina Wildin 45/28; S.M. Aloysia Paterin 54/28; S.M. Bernarda
Haugin 46/23; Procuratrix (= Schaffnerin, Verwalterin) S. M. Benevenuta Münzerin
39/21; S.M. Euphemia Wörzin 38/18; S.M. Crescentia Farenschonin 32/9; S.M.
Vincentia Voggin 29/9. Es waren also 15 Klosterfrauen.

Die im Jahr 1606 von der Klause Haigerloch an das Kloster Gruol gelangten Vermögenswerte
sollten eigentlich nur so lange in Gruol verbleiben, bis in Haigerloch
wieder eine Klause errichtet wurde, was nicht mehr geschah. So stellte der Fürst
immer noch Ansprüche an diese Einkünfte. Im Jahre 1785 ließ er sich die endgültige
Besitznahme dieser Haigerlocher Klostergüter durch das Kloster Gruol, und somit
seinen Verzicht darauf, dadurch entschädigen, daß er dem Kloster Gruol trotz
Protest acht Jauchert Maikewald abnahm und dafür den Klosterfrauen noch gerade
800 fl dafür gab.

10 Hermann Schmid: Statistisches über die oberdeutschen Dominikaner aus dem Jahr 1787.
In: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 47 (1988) S. 269-290.

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