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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0338
Die Herrschaft erntete, wo sie nicht ausgesät hatte

Die Versteigerung des Viehs erfolgte schon am 6. Nov. 1827 und erbrachte 760 fl
15 x. Der Viehbestand wurde schon an anderer Stelle erwähnt. Die anderen Versteigerungen
erfolgten in regelmäßigen Abständen: Hausgeräte (Inventar) am 19. Nov. 1827
mit 800 fl 40 x Erlös, Kirchenparamente (Textilien für kirchliche Zwecke, vor allem
Altarverkleidung) am 20. Nov. 1827 mit 97 fl 44 x Erlös, landwirtschaftliche Geräte
am 21. Nov. 1827 mit 157 f 1 8 x Erlös und Holz und Getreide 377 fl 32 x Erlös, am
3. März 1828 Heu und Öhmd mit 207 fl 32 x Erlös, am 23. April 1828 gedroschenes
Getreide und Stroh mit 986 fl 58 x Erlös, 54 J 2 Vtl Äcker, 18 M 3 Vtl Wiesen am 11.
März 1828 ergaben 14 573 fl Erlös, 3 M 2 Vtl Gärten und die Gebäude am 8. April
und 8. Mai 1828 3 102 fl Erlös. Die 64 J 3 Vtl 54 Ruten Wälder in der Maike mit 10
J., auf Tann mit 10 J, im Donnertal mit 10 J, im Rötenberg mit 17 J 3 Vtl 54 Ruten und
im Kallental mit 17 J behielt der Fürst für sich. Insgesamt verfügte also das Kloster
Gruol noch 1827 über 141 J 2 Vtl 54 Ruten (~ 56,57 ha) Grundbesitz. Kapitalzinsen,
Hellerzinse, Fruchtgülten und Holz dazugerechnet ließen einen Gesamterlös von
21 579 fl 54 x 3 h zusammenkommen. Ausgaben für Dienstboten, Taglöhner,
Umzugskosten der Klosterfrauen, Handwerksleute, Ausschreibungen der Versteigerungen
, Steuern etc. in Höhe von 617 fl 23 x ließen der Regierung in Sigmaringen
einen Gewinn von 20 962 fl 31 x und 3 h zufließen. Dazuzurechnen sind die Kapitalien
von 11 155 fl und der Wert der vom Fürsten behaltenen Wälder, der mit 5 548 fl
2 x angegeben wurde, also zusammen über 37 665 Gulden, die das Fürstenhaus
„geerntet" hatte, obwohl es zu keiner Zeit „gesät" hatte.

Die Gebäude wurden bis auf die Klosterscheune zum Abbruch verkauft.
Ursprünglich wollte man die Baulichkeiten zur weiteren Nutzung verkaufen und
schickte Anzeigen für das Kloster Gruol am 21. Januar 1828 an die Hofbuchdruckerei
in Sigmaringen (Wochenblatt), an den Schwäbischen Merkur in Stuttgart, an die
Augsburger Zeitung und an die Zürcher Zeitung mit folgendem Inhalt:

Gruel (Haus- und Güter-Verkauf)

Das unterfertigte Rentamt ist höhern Orts beauftragt worden, das Klostergebäude
zu Gruel mit Zutheilung sämtlicher Gärten und einer Wiese, die Lämmerwiese
genannt, im öffentlichen Aufstreiche [Versteigerung] zu verkaufen.

Die Verkaufsgegenstände liegen in einem offenen reizenden Thale, welches von
einem starken Bache, die Stunzen genannt, durchströmt wird, auf der mittäglichen
Seite von Gruol, einem 3/4 Stunden von der Oberamtsstadt Haigerloch, 2 Stunden
von dem Königlich Würtemberg.fischenJ Oberamtsstädten Bahlingen und Sulz,
1 Stunde von den Städten Rosenfeld und Binsdorf entfernten großen Pfarrdorfe.

Dieselbe bestehen aus:

a) Dem Klostergebäude,

b) einer Wagen und Holzremise mit Schweinstallung etc.,

c) ungefähr 5 1/2 Morgen Gärten,

d) 2 1/2 Morgen Wiesen.

Die Gebäude sind in dem besten baulichen Zustande, und durch einen sehr geräumigen
geschloßenen Hof, in welchen ein waßerreicher laufender Brunnen und der
Konventgarten, ungefähr 1 Vtl im Maß haltend, sich befinden, miteinander ver-

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