Freiburger historische Bestände - digital

Die Herrschaf: erntete, wo sie nicht ausgesät hatte

Das Gesuch von Pfarrer Schnell vom 9. März 1829 an den Fürsten, die Mädchenschule
zu erhalten, wurde abgelehnt. Die Schule erhielt lediglich noch 1832 die Zusicherung
von 120 fl Gehalt für einen Provisor, doch mussten Pfarrer und Gemeinde
sich verpflichten, nie mehr als 120 fl zu verlangen. Schließlich erklärte am 15. November
1836 die Geheime Konferenz in Sigmaringen, dass fast das ganze Vermögen
des Klosters Gruol zu wohltätigen Zwecken „mehr als zureichend" verwendet worden
sei.

Eine fast 500-jährige Geschichte, die mehr Höhen als Tiefen aufwies und dem
Orte Gruol viel Nutzen brachte, fand damit ihr Ende. Vom ehemaligen Kloster
Gruol künden die oben erwähnte Weihnachtskrippe in Hedingen die stattliche
Klosterscheune und die fürstlichen Waldungen14.

3. ABKÜRZUNGEN, MASSE, WÄHRUNGEN
HH = Hohenzollerische Heimat

Mitt. Hohenz. = Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Altertumskunde in
Hohenzollern

ZWLG = Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte

Jh = Jahrhundert,

StAS = Staatsarchiv Sigmaringen

Dep. 39 (FAS)= Depositum 39 Fürstl. Hohenzollernsches Haus- und
Domänenarchiv

Bd. = Band

Nach Haigerlocher Maß:

1 J (Jauchert) = 4 V (Viertel) = 288 Quadratruten = ca. 39,92209 ar

1 M (Mannsmahd) = 4 V (Viertel). Im Haigerlocher Raum waren Jauchert und

Mannsmahd gleich groß, weshalb auch für die Wiesen J verwendet wird.

1 Mit (Malter) = 16 Vtl (Viertel) Rauhfrucht, also nicht enthülst (Vesen, Hafer,

Gerste) = ca. 274,1142 Liter

1 Mit (Mit) = 8 Vtl (Viertel) Glattfrucht, also enthülst (Roggen, Kernen, Weizen) =
ca. 131,88193 Liter

Hellerwährung: 1 lb (Pfund) Heller (h) = 20 ß Schilling) = 240 h (Heller), 1 ß = 12 h
Guldenwährung: fl=Gulden x= Kreuzer 1 fl = 60 x = 15 Batzen, 1 Batzen = 4 x

Verhältnis Hellerwährung zu Guldenwährung in der Herrswchaft Haigerloch:
um 1550: 1 fl = 375 h

im 18. Jh: 1 lb h = 39 x 3 h, oder 1 ß = 2 x, oder 6 h = 1 x
Umrechnung in Goldmark (1873): 1 f 1 = 1,71 Goldmark

14 Weitere Akten zur Geschichte des Klosters Gruol, insbesondere die Besitznahme und die
Auflösung betreffend: StAS Dep. 39 (FAS) DS 1 Nr. 151, 12 und DS 119 NVA Nr. 8315. Ho 86
NVA II Nr. 6704, 6705, 6706, 6707. Ho 202 (Fürstliches Oberamt Haigerloch) Bd. 2 Nr. 1140.

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