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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0357
Doris Muth

Schulzimmern wurde ein Wohnzimmer sowie ein Arbeitszimmer für die Schülerinnen
eingerichtet. Die Mädchen mußten nicht in einem einzigen Schlafsaal schlafen,
sondern konnten sich zu dritt ein Schlafzimmer teilen. Da die Klosterküche sich
weigerte, die Beköstigung der Zöglinge zu übernehmen, erhielt die Schule eine eigene
Küche.

Für den Unterricht mußten Bücher und Geräte angeschafft werden34. Die Ausgaben
für die Ausstattung der Räume und die Anschaffung von Büchern und Geräten
beliefen sich auf 102 fl. Allein für Bücher wurden 58 fl. ausgegeben35.

Einen Teil der Kosten übernahm Conrada Egger aus eigener Tasche. Die edle
Priorin erboth sich alles, was sie von ihrer Pension erübriget, auf diese Anstalt zu
verwenden schrieb Mezler im Entwurf der Privatschule56. Und in der Chronik
heißt es: Die edle Frau Priorin, lebhaft von dem Wert der Anstalt beseelt, entschloß
sich großmütig, von ihrer Pension alles, was sie nicht zu ihrem Unterhalt bedarf, für
die Anstalt zu verwenden, und begann sogleich damit, nicht nur die Küche einzurichten
, sondern alle Bücher und zum Vortrag erforderlichen Gerätschaften anzuschaffen
"'. In einem Brief zählte Conrada Egger selbst auf, was sie in die Schule
investiert hatte: Bekannter Dinge habe ich von der mir gnädigst zuerkannten Pension
mehrere Meubles angeschafft, auch zum Gebrauch des Mädcheninstituts weitere
kostspielige Einrichtungen getroffen. Unter anderem habe ich auch ... einen neuen
Kunstherd errichten lassen, der mich mit einem Kessel, mehreren eisernen Häfen,
eisernen Platten, und einigen eisernen Türen gewiß mehr als 40 fl. gekostet hat3S.

Das Habsthaler Mädchenpensionat stand auf keiner soliden finanziellen Grundlage
. Da der Schule kein fester Etat zur Verfügung stand, haftete ihrer Finanzierung
stets etwas Unbeständiges und Improvisiertes an. Das Budget setzte sich aus Mitteln
unterschiedlichster Provenienz zusammen. Neben Eggers persönlichem Beitrag
waren Spenden eine weitere, allerdings unberechenbare, Finanzierungsquelle. Da die
Spendengelder unregelmäßig eingingen und hinsichtlich der Höhe der Beträge erheblich
schwankten, konnten sie nicht als feste Größe in den Etat eingeplant werden. Im
Grunde handelte es sich dabei um willkürliche Geschenke, die man der Schule von
Zeit zu Zeit überreichte. Oft waren es Sachspenden für den Unterricht, meistens
Bücher. Die fürstliche Familie spendete der Schule zu Weihnachten 1808 85 fl. und zu
Fasching 1809 2 Louisdor. Von einer Gönnerin aus Laiz gingen im August 1808 22 fl.
und im Frühling 1809 10 fl. ein39. Der verläßlichste und großzügigste Geldgeber der
Habsthaler Mädchenschule war Wessenberg, der dem Institut mehrmals, teilweise mit
beträchtlichen Summen, unter die Arme griff. Zur Eröffnung im April 1807 schick-

34 Für das Fach Naturlehre wurden zum Beispiel mehrere Instrumente angeschafft: Maschinerien
zur Mechanik und Hydraulik, ein Kunstauge, ein Kunstohr, ein Equilibrist, ein Schiefer
Turm, ein Prisma, ein Thermometer und ein Hygrometer.

35 WieAnm.23.

36 Mezler (wie Anm. 20) Entwurf. S. 10.

37 Wie Anm. 23.

38 StAS Dep. FAS, Bd. 3 R. 78 Nr. 199a. Schreiben der Priorin Conrada Egger an die fürstliche
Regierung vom 13.06.1810.

39 Wie Anm. 23.

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