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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0361
Doris Muth

Die höchste Schülerinnenzahl beherbergte das Pensionat im zweiten Jahr seines
Bestehens. Da die räumlichen und pädagogischen Kapazitäten es erlaubten, 12 bis 14
Schülerinnen unterzubringen und zu unterrichten, war dies das einzige Schuljahr, in
dem das Pensionat voll ausgelastet war. Von den sechs Schülerinnen des Vorjahrs
blieben fünf Mädchen für ein weiterführendes zweites Jahr in Habsthal. Neun neue
Pensionärinnen kamen hinzu, so daß im Schuljahr 1808/09 insgesamt 14 Schülerinnen
die Habsthaler Mädchenschule besuchten. Im dritten Schuljahr 1809/10 blieben
fünf Zöglinge vom Vorjahr, und sechs neue Schülerinnen kamen hinzu. Zwei
Mädchen verließen die Schule nach einem halben Jahr aus familiären Gründen47.

Im ersten Schuljahr kamen die Schülerinnen aus der näheren Umgebung. Ein
Mädchen stammte aus Habsthal selbst und eines aus dem benachbarten Rosna. In
den folgenden beiden Schuljahren erweiterte sich das Einzugsgebiet, da sich der
Bekanntheitsgrad des Instituts durch die Veröffentlichung des Entwurfs der Privatschule
erhöht hatte. Nun kamen die Schülerinnen aus weiter entfernten Gegenden des
Fürstentums und aus dem benachbarten Ausland.

2.5 DAS LEHRPERSONAL

Der Schulbetrieb konnte nur durch die unbezahlte Lehrtätigkeit der Konventualin-
nen gewährleistet werden. Auf Grund der instabilen Finanzlage hätte das Institut die
Besoldung des Lehrpersonals finanziell nicht verkraftet. Die Chorfrau Genoveva
Elser wurde von Mezler als Schulvorsteherin eingesetzt. Sie brachte für diese Funktion
die besten Voraussetzungen mit, da sie schon vor der Säkularisation die Habsthaler
Volksschule geleitet hatte. Außerdem dürfte sie seinen Vorstellungen von den
Aufgaben und Qualitäten einer Schulleiterin entsprochen haben, die er im Entwurf
der Privatschule so beschrieb: Sie wird ihre Zöglinge alle unvermeidlichen Dinge
dulden, und das Angenehme entbehren lehren; sie wird Reinlichkeit, Ordnung,
Anstand zum Schicklichen, und Manierlichen, zum zuvorkommenden, gefälligen,
dienstfertigen Wesen denselben zur Pflicht machen, und nebst dem guten Beyspiele
wird sie überall die Liebe der Freundin mit dem Ernst der Gebieterin, mit der Beredsamkeit
der Lehrerin, in allem aber mit der unbe sie glichen Langmuth des Menschen,
der fühlt, daß er selbst Mensch ist, und mit einer noch nicht ausgebildeten Menschenpflanze
umzugehen hat, vereinigen^. Bei dieser idealistischen Beschreibung hat
Mezler es leider versäumt, die konkreten Aufgaben und Befugnisse der Schulleiterin
zu präzisieren. Fest steht nur, daß sie für die Beaufsichtigung der Zöglinge und den
reibungslosen Ablauf des Unterrichts und des Schulalltags verantwortlich war.

Mit dem Unterricht wurden drei Konventualinnen betraut: Aloisia Buck, Franziska
Schuster und Ludovika Rinderle, die auch die Klosterapotheke führte49. Nach
welchen Kriterien diese Auswahl getroffen wurde, geht aus den Quellen nicht hervor.

47 Ebd.

48 Mezler (wie Anm. 20) Entwurf. S. 26.

49 Wie Anm. 35.

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