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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0561
Joachim Lilla

Trotz dieser allgemeinen Bedenken möchte ich nun im einzelnen auf den vorgesehenen
Austauschplan eingehen und prüfen, ob wenigstens verkehrsmäßige Verbesserungen
und Erleichterungen für die in Frage kommenden hohenzollerischen
Gemeinden Achberg, Burgau usw. hierbei zu erwarten sind. Dies ist aber nur bei den
Gemeinden Achberg, Burgau und Wilflingen der Fall.

Bei allen anderen Exklaven würde die Zuteilung zu dem neuen Verwaltungsbezirk
eine Verschlechterung und teilweise sogar eine ganz erhebliche Verschlechterung
bedeuten.

Bei dem Gemeindeteil Thiergarten hat dies der Herr Minister selbst anerkannt und
berücksichtigt, indem die Gemeine Gutenstein dem Kreis Sigmaringen zugeteilt werden
soll, wodurch Thiergarten den Charakter als Exklave verlieren würde.

Fast genau so liegen aber auch die Verhältnisse bei Thalheim und Igelswies. Würde
das frühere Bezirksamt Meßkirch heute noch bestehen, so wäre die Zuteilung von
Thalheim und Igelswies an Meßkirch wohl zu erwägen, aber die Kreisstadt Stockach
liegt sowohl für Thalheim als auch für Igelswies verkehrsmäßig wesentlich ungünstiger
als Sigmaringen. Bei Igelswies könnte dieser Mißstand dadurch beseitigt werden,
daß man die Gemeinde Engelswies dem Kreis Sigmaringen zuteilt. In diesem Fall
würde Igelswies ebenfalls den Charakter als Exklave verlieren. Dieser Gedanke ist
insofern nicht von der Hand zu weisen, als Igelswies ein alter Kastell'scher Besitz
immer die Geschichte von Gutenstein geteilt hat und fast in unmittelbarer Nachbarschaft
zu ihr liegt. Zudem würde Engelswies damit bedeutend näher zu seiner
Kreisstadt zu liegen kommen. Außerdem ist Engelswies, das keinerlei Bahnverbindung
besitzt, schon seit vielen Jahren durch einen regelmäßigen Omnibusverkehr an
Sigmaringen angeschlossen und ebenso an die Hohenz. Milchzentrale.

Bei Tautenbronn und Mühlhausen liegen die Verhältnisse ähnlich. Zunächst ist
Mühlhausen keine eigentliche Exklave und man könnte es daher ganz außer Betracht
lassen. Die Grundstücke bilden wohl ein unglückliches krebsartiges Gebilde, das
aber immerhin mit dem Mutterland noch zusammenhängt und von sich aus wieder
zwei weitere sehr kleine Zwergexklaven ausschneidet. Ich habe zwar im Jahre 1928
den Austausch von Mühlhausen an Baden vorgeschlagen, aber unter der Voraussetzung
, daß es dem damals noch bestehenden Bezirksamt Pfullendorf zugeteilt würde.
Das hätte auch zweifellos eine - verkehrsmäßige - Erleichterung für Mühlhausen
bedeutet. Eine Zuweisung nach Uberlingen ist aber eine bedeutende Verschlechterung
. Mit der Eisenbahn ist Überlingen nur über Schwackenreute-Stockach-Stahrin-
gen mit zweimaligem Umsteigen zu erreichen. Man muß also an der Kreisstadt
Stockach vorbeifahren, um nach Überlingen zu gelangen. Auf dem Landweg80 ist
Überlingen wohl etwas einfacher zu erreichen, aber doch schwieriger und umständlicher
als die jetzige Kreisstadt Sigmaringen.

Dasselbe gilt für den Gemeindeteil Tautenbronn, der nur durch die Breite der
Straße und des Eisenbahndammes von seinem Gemeindesitz Gaisweiler getrennt ist,
also auch keine echte Exklave bildet. Bei einer etwaigen Ausgliederung müßte
Tautenbronn einer benachbarten badischen Gemeinde zugeteilt werden; denn mit

80 Gemeint: per Straße.
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