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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0607
Rolf Vogt

Auf Zivilarbeiter griff die Stadt verstärkt im Herbst 1941 zurück. Im Altersheim
und im städtischen Krankenhaus waren zwar bereits seit dem 18. März 1940 drei polnische
Arbeiter tätig, aber bei diesem Stand blieb es - angesichts von Versetzungen
und Neueinstellungen mit Schwankungen - bis zum Oktober 1941. Innerhalb weniger
Tage kletterte die Zahl der Zivilarbeiter dann auf acht. Im Sommer und Herbst
1942 machte sich der Arbeitskräftemangel erneut deutlich bemerkbar. Die Zahl der
von der Stadt beschäftigten Kriegsgefangenen sank im September auf zehn und im
Oktober auf neun, und für das Stadtbauamt mussten mit einer Zeitungsanzeige gleich
mehrere städtische] Arbeiter gesucht werden180. Auch der Gemeinderat setzte sich in
seiner Sitzung am 29. Oktober 1942 mit den Schwierigkeiten auseinander, die die fehlenden
Arbeitskräfte für den Arbeitseinsatz brachten. Zur Durchführung der auferlegten
Umlagen im Stadtwald ist der Einsatz von Ostarbeitern notwendig geworden.
Ferner müssen hierzu noch eine Anzahl Landwirte herangezogen werden, wurde den
Ratsherren erklärt181. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits fünf weitere Zivilarbeiter im
Dienst der Stadt. Bis zum Dezember 1942 stieg ihre Zahl auf mindestens 19. Danach
schwankte sie, sank im November 1943 unter die Marke zehn und stieg im März 1944
auf mindestens 23. Im Einsatz für die Stadt waren am Kriegsende 18 zivile ausländische
Arbeitskräfte182. Insgesamt waren nach der Ausländerliste von 1946 während des
Krieges 52 Zivilarbeiter für die Stadt tätig, 37 Russen, elf Polen, zwei Italiener und
jeweils ein Jugoslawe und Franzose. Eingesetzt wurden Gefangene und Zivilarbeiter
von der Stadt Hechingen im landwirtschaftlichen Betrieb des Altersheims, in der
Stadtförsterei und im Stadtbauamt. Auch das Krankenhaus, die Speiseanstalt, das
Kinderhaus und das Gaswerk bedienten sich zeitweise oder ständig ausländischer
Arbeitskräfte.

180 Hz. Bl. Nr. 221/21.09.1942.

181 Ebd. Nr. 253/28.10.1942, 257/02.11.1942. Die auferlegten Umlagen gingen auf die Umwandlung
des bisherigen Allmandvermögens in freies Gemeindevermögen zurück. Die Ablösung
, vom Bürgermeister am 30.04.1942 per Entschließung festgesetzt und im Frühsommer
vom Landratsamt Hechingen genehmigt, wurde zum 01.10.1942 rechtsgültig, s. Hz. Bl. Nr.
103/05.05.1942, 107/09.05.1942, 134/11.06.1942, 160/11.07.1942, 238/10.10.1942, 260/
05.11.1942.

182 StAS, Ho 13 T 2 Nr. 716/2, Befehl Nr. 1792 des Generals Koenig. Hechingen. StadtAH,
A200 Reg.-Nr. 4733, Kriegsgefangene/Ostarbeiter. 5. Arbeitsrecht, Einsatz von Kriegsgefangenen
1940-42. 6. Arbeitsrecht, Einsatz der Kriegsgefangenen, Ostarbeiter 1943-1945. Die im
Stadtarchiv Hechingen verwahrten Unterlagen zu den Zivilarbeitern sind allerdings äußerst
lückenhaft. Ein polnischer Arbeiter im landwirtschaftlichen Betrieb des Altersheims, der seit
einiger Zeit erkrankt war, weshalb die Stadt beim Arbeitsamt Balingen die Zurückversetzung
eines gerade nach Boll verlegten Gefangenen beantragte, wird im April 1942 genannt, erst ab
dem September 1942 finden sich verlässlichere Hinweise auf männliche ausländische Arbeitskräfte
.

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