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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0617
Rolf Vogt

der benötigten Gefangenen aber abschlägig222. Tatsächlich lassen sich aus den vorliegenden
Akten keine Kriegsgefangenen oder Zivilarbeiter im Unternehmen nachweisen
. Mehr noch, auch die Gesellschaft für Elektrische Anlagen AG aus Fellbach
(GEA), die 1944 in der Runkellengasse einzog223, scheint weder Gefangene noch
Zivilarbeiter beschäftigt zu haben.

5.4. BRIELHOF UND ZIEGELBACHERHOF

Brielhof und Ziegelbacherhof führten von einem frühen Zeitpunkt an das Arbeitskommando
10031. Untergebracht waren in ihrem Lager bis zum Kriegsende gefangene
Fanzosen. In der Ausländerliste der Gemeinde Stetten wird das Arbeitskommando
Brielhof und Ziegelbacherhof mit 13 französischen Kriegsgefangenen angegeben224
Die beiden landwirtschaftlichen Großbetriebe setzten schon früh auch auf die
Beschäftigung polnischer Landarbeiter. Nach der Stettener Ausländerliste kam der
erste Pole im April 1940 zu Josef Kreidler auf den Ziegelbacherhof, von Mitte 1942 an
arbeitete dort ein zweiter. Auf den Brielhof kam der erste polnische Zivilarbeiter
ebenfalls bereits 1940, und im Winter 1941/42 arbeiteten dort einige Monate lang vier.
Erheblich verstärken konnten Martin Grauer und Wilhelm Hentsch ihr Personal aber
erst von Mitte Dezember 1942 an, als ihnen innerhalb weniger Tage elf polnische
Arbeitskräfte zugeteilt wurden. Bei diesem Stand blieb es bis zum Kriegsende. Die
Stettener Ausländerliste bezeichnet die Unterbringung der Arbeiter von Brielhof und
Ziegelbacherhof als privat, in der Aufstellung der Gendarmerie des Kreises Hechingen
vom 17. November 1944 wird das Zivilarbeiterlager Domäne Brielhof aufgeführt,
das zu dem Zeitpunkt zwölf Insassen gehabt haben soll, neun Franzosen, einen Polen
und zwei Russen225.

5.5. HOHENZOLLERISCHE TRIKOTWARENFABRIK
CARL GROTZ/KAISER-WILHELM-INSTITUT

Die Hohenzollerische Trikotwarenfabrik Carl Grotz versuchte in den ersten beiden
Kriegsjahren das Hoch zu nutzen, das die Verbesserung der Rohstoffversorgung für
die Textilindustrie brachte. Sie eröffnete im Herbst 1940 in Empfingen im Gasthaus
Bären eine Nähereifiliale, in der sie bis zum Kriegsende weibliche Arbeitskräfte
beschäftigte226, und konnte es sich deshalb wohl leisten, die Anfrage des Hechinger

222 Ebd. Nr. 151/29.06.1940, StadtAH, A200 Reg.-Nr. 4733 Kriegsgefangene/Ostarbeiter. 5.
Arbeitsrecht, Einsatz von Kriegsgefangenen 1940-42.

223 StadtAH, Meldeakten, Altregistratur Einwohnermeldeamt.

224 StadtAH, A200 Reg.-Nr. 4733, Kriegsgefangene/Ostarbeiter. 3. Lohnabrechnungen
1940-1943. StAS, Ho 13 T 2 Nr. 716/2, Befehl Nr. 1792 des Generals Koenig. Stetten b. Hch.

225 StAS, Ho 235 St Paket 156, B.II.l Ausländische Arbeiter, Fremdenkontrolle 1942-1945.
Auch in: NS-Erlasse (wie Anm. 92) S. 835f.

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