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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0619
Rolf Vogt

5.6. HAUSERHOF

Auf dem Hauserhof, einem Domänenbetrieb, richtete Gutspächter Johann Rapp
schon Ende 1939 ein Lager ein, das mit zehn polnischen Kriegsgefangenen belegt war.
Das in den städtischen Akten Lager auf dem Hauserhof genannte Arbeitskommando
wurde mit der Nummer 10030 geführt. Die Gefangenen wurden von einem Wachmann
beaufsichtigt. Arbeiten mussten sie in der Landwirtschaft des Gutshofs, herangezogen
wurden sie wenigstens einmal im Sommer 1940 von der Stadt auch zur
Freilegung eines Blindgängers. Von August 1940 an scheinen auf dem Hauserhof
französische Kriegsgefangene untergebracht gewesen zu sein235. Einem Teil der
bisherigen polnischen Gefangenen könnte zu diesem Zeitpunkt der Status von Zivilarbeitern
zuerkannt worden sein, jedenfalls führt die Ausländerliste der Stadt von
1946 einen polnischen Zivilarbeiter auf, der im August 1940 seine Arbeit auf dem
Hauserhof aufnahm und bis zum November blieb. Zu einem nicht näher bekannten
Zeitpunkt wurde das Kriegsgefangenenlager wohl aufgegeben. Von 1943 an jedenfalls
lässt sich der Hauserhof in größerem Maß als Arbeitgeber von Zivilarbeitern nachweisen
. Insgesamt waren bis zum Kriegsende zeitweise oder dauernd wenigstens
neun Franzosen, sechs Polen, fünf Russen und ein Jugoslawe auf dem Hauserhof in
Arbeit236.

5.7. HOHENZOLLERISCHE LANDESBAHN

Nur am Rande untersucht wurde die Hohenzollerische Landesbahn AG, die mit der
Direktion ihren Sitz in Hechingen hatte. Kriegsgefangene und Zivilarbeiter der Landesbahn
, die in Hechingen lebten, lassen sich nicht nachweisen. Allerdings rekrutierten
sich nach einem Zeitungsbericht die Bahnarbeiter, die für die Wartung der
Landesbahnstrecken zuständig waren, im Verlauf des Krieges mehr und mehr aus
O starb eitern117. In Rangendingen führte das Verkehrsunternehmen ein Ostarbeiterlager
im Oberdorf, das im November 1944 mit 14 russischen Zivilarbeitern belegt
war238. Nach der Ausländerliste der Gemeinde Rangendingen arbeiteten seit dem
1. Mai 1944 15 Russen für die Landesbahn239. Der zentralen Betriebswerkstätte am
Bahnhof Gammertingen waren im März 1945 18 italienische Zivilarbeiter und fünf

235 StadtAH, A200 Reg.-Nr. 4733, Kriegsgefangene/Ostarbeiter. 2. Kriegsgefangenenlager
1940-1945. 5. Arbeitsrecht, Einsatz von Kriegsgefangenen 1940-42.

236 StAS, Ho 13 T 2 Nr. 716/2, Befehl Nr. 1792 des Generals Koenig. Hechingen.

237 Hz. Bl. Nr. 156/06.07.1944.

238 StAS, Ho 235 St Paket 156, B.II.l Ausländische Arbeiter, Fremdenkontrolle 1942-1945.
Die Landesbahn selbst hält in ihrer offiziellen Firmengeschichte aus der Kriegszeit lediglich die
Schäden an Zügen und Gleisnetz für erwähnenswert. Zivilarbeiter kommen in den Jubiläumsschriften
nicht vor, s. Günter Zeiger: 100 Jahre HzL. Geschichte der Hohenzollerischen Landesbahn
AG 1899-1999. Hechingen 1999. Hohenzollerische Landesbahn AG. Von der Gründungszeit
bis heute. Hechingen 1987.

239 StAS, Ho 13 T 2 Nr. 716/2, Befehl Nr. 1792 des Generals Koenig. Rangendingen.
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