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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0628
Zwangsarbeit und Ausländerbeschäftigung während des Zweiten Weltkriegs in Hechingen

strie traf, darunter in Hechingen die Süddeutsche Baumwoll-Industrie und die Firma
Maute. In wahrscheinlich geringerem Rahmen produzierte das Hechinger Werk aber
weiter. Im März 1943 suchte Mayer per Stellenanzeige einen kaufmännischen Lehrling
, im Dezember 1944 ehrte der Betriebsführer in einer Betriebsversammlung elf
deutsche Gefolgschaftmitsglieder für 25jährige Mitarbeit274.

Vermutlich im November 1943 musste die Firma jedoch eng zusammenrücken. In
ihre Fabrikräume in der Haigerlocher Straße zog die G. Stähle KG aus Bad Cannstatt
ein, ein Metallbetrieb, der - wie Mayer der Stadt im Januar 1944 erklärte - im Zuge
der Rüstungsverlagerung nach Hechingen kam275. Die Firma lässt sich auf der Ausländerliste
der Stadt Hechingen vom April 1946 mit insgesamt sechs Zivilarbeitern
verfolgen, je zwei waren Franzosen und Holländer, die beiden anderen ein Jugoslawe
und ein Russe. Beide waren nur kurzzeitig da, die vier Zivilarbeiter aus Frankreich
und Holland kamen zwischen dem 9. November und dem 15. Dezember 1943 und
blieben bis zum Kriegsende276. Die Firma Stähle zog vermutlich auch in die Rangendinger
Mayer-Filiale ein. Der Zweigbetrieb Rangendingen der Firma G. Stähle KG
Stuttgart wird jedenfalls in der Ausländerliste der Gemeinde Rangendingen genannt.
Er beschäftigte vom 14. Februar 1944 an drei Russen. Die Zahl stieg im April und
Mai auf zehn, von Dezember an musste Stähle seine russischen Ostarbeiter offenbar
wieder abgeben. Die letzten drei verließen nach der Ausländerliste Rangendingen am
15. Januar 194 5277.

Im Stammbetrieb in Burladingen beschäftigte die Gebr. Mayer KG ebenfalls Zivilarbeiter
. Im August 1943 stellte das Unternehmen drei französische Hilfsarbeiter ein,
von denen einer später zur Firma Garthe wechselte, im Januar 1945 kamen zwölf weitere
Franzosen hinzu. Auch ein slowakischer Gärtner war bei Mayer in Burladingen
beschäftigt278.

274 Hz. Bl. Nr. 61/13.03.1943, 300/21.12.1944.

275 Vgl. StadtAH, Meldeakten, Altregistratur Einwohnermeldeamt. „Die Produktion mußte
teilweise eingestellt werden, Arbeitskräfte für - nach den damaligen Begriffen - wichtigere
Betriebe abgegeben werden, ebenso große Teile des [..] Zweigbetriebes Hechingen [..] für
Betriebe der Metallbranche", heißt es in einer Jubiläumsschrift 1949, s. 30 Jahre Gebrüder
Mayer, Burladingen. In: Schwarzwälder Post (Schwarzwälder Bote, künftig: SB) Nr.
138/25.11.1949. Von einem „starken Rückgang der Belegschaft und des Produktionsvolumens"
während des Kriegs ist in einer Jubiläumsschrift der Firma Trigema 1999 die Rede, s. Seit 80
Jahren Qualität. 50 Jahre Gebr. Mayer KG. 30 Jahre Trigema GmbH + Co. KG. Sonderveröffentlichung
. In: SB Nr. 167/23.07.1999.

276 StAS, Ho 13 T 2 Nr. 716/2, Befehl Nr. 1792 des Generals Koenig. Hechingen.

277 Ebd. Rangendingen. Auch der Rangendinger Betrieb „wurde 1943 auf Rüstungsproduktion
voll umgestellt", erinnert eine spätere Jubiläumsschrift, s. Wie wir wurden, was wir sind.
50 Jahre trigema. In: trigema echo. Werkszeitschrift der Gebr. Mayer KG. Burladingen. Nr.
1/1969.

278 StAS, Ho 13 T 2 Nr. 359, Ausländerlisten A-Z. Burladingen. Nach: Wie wir wurden, was
wir sind (wie Anm. 277) wurde „in Teilen des Burladinger Hauptwerkes 1944 ein Lager der
Firma Bosch" eingerichtet.

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