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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0649
Rolf Vogt

abteilungsleiterin für Grenz- und Ausland, Klumpp, in Hechingen. Sie appellierte im
Verlauf des Schulungsnachmittags der Hechinger NS-Frauenschaft am 28. November
1942 in der Oberschule, daß vor allem die deutsche Frau die richtige Haltung den
Fremdvölkischen gegenüber einnehme. In der lebhaftefn] Aussprache versicherte
Kreisfrauenschaftsleiterin B. Leibersberger, daß dieser Krieg umsonst ausgefochten
werde, wenn wir nicht in der Heimat Wächter deutscher Art, Sitte und Treue
wärenm. Einige Rassenfragen erörterte Kreisamtsleiter Blessing, als das Kreisführerkorps
des Parteikreises am 12. und 13. Dezember 1942 in Balingen zu seiner Arbeitstagung
zusammenkam. Uber den Einsatz von fremdvölkischen Arbeitskräften im
Landkreis Balingen wurden die Parteigenossen dort vom Baiinger Landrat und
Kreisamtsleiter Dr. Theodor Zeller informiert385.

Die Kreistagung der NS-Frauenschaft am 6. Mai 1943 war nächste Gelegenheit, die
in der Partei organisierten Volksgenossinnen auf die Volkstumsarbeit als politische
Aufgabe aufmerksam zu machen. Diesmal kam die Gauabteilungsleiterin Kultur,
Erziehung, Schulung, Strobel-Haaga, in den Kreis. Die ausländischen Zivilarbeiter
seien für den deutschen Lebensstil eine Bewährungsprobe, sagte sie. Es gelte, nun
unser Volkstum als Deutsche [zu] wahren und soweit es uns schon entglitten ist, wieder
zu finden. Die Gauabteilungsleiterin zog die vermeintliche jüdischen Bedrohung
als Vergleich heran, die unser ganzes deutsches Volk artfremd und von seinem Volkstum
abtrünnig zu machen versucht habe386.

Überaus wertvolle Aufschlüsse und Hinweise gab auch der Beauftragte für nationalsozialistische
Volkstumspolitik, Dr. E. Bauer, bei einer Wochenendschulung des
NSDAP-Kreises Balingen/Hechingen am 29. und 30. Mai 1943 im Lochenheim. Er
legte dar, dass es der Partei ernst sei mit der Sicherung unseres eigenen Volkstums
einerseits und andererseits mit den Abwehrmaßnahmen zum Schutze unseres Blutes
und unserer RasseM?. Bauer berichtete auch auf dem einwöchigen Schulungslehrgang
für Kreisamtsleiter, Ortsgruppenleiter und Kreisleiter der NSDAP im Kreis Balingen
/Hechingen, der Anfang Februar 1944 in der Gauschule Metzingen stattfand,
über das Fremdvolkproblem38S. Die Kreisbauernschaft diskutierte am 5. Januar 1944
in Balingen auf einer Arbeitstagung der Ortsbauern, Hofberater und Ortsbäuerinnen
des Kreises Balingen/Hechingen. Die Saat des Sieges, war Thema der Veranstaltung.
Im bäuerlichen Haushalt dürfe mit der Anbiederung an den Kriegsgefangenen nicht
zu weit gegangen werden, weil die Gefahr des Landesverrats und der Sabotage zu
groß sei, ließen sich die Bauernschaftsfunktionäre aufklären389.

Eingebunden in die Aufgabe, der deutschen Bevölkerung die Forderungen zum
Fremdvolkproblem zu erklären, wurden auch Schulen und Lehrer. Als sich im Januar
1944 der NS-Lehrerbund zu einem Kreisappell in Balingen traf, hielt NSDAP-Kreisleiter
Oskar Uhland einen richtungweisende[n] Vortrag über die Aufgaben der Er-

384 Ebd. Nr. 283/02.12.1942.

385 Ebd. Nr. 294/15.12.1942.

386 Ebd. Nr. 108/11.05.1943.

387 Ebd. Nr. 129/04.06.1943.

388 Ebd. Nr. 40/17.02.1944.

389 Ebd. Nr. 7/10.01.1944.

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