http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0685
Rolf Vogt
Im Auge behalten werden sollte auch der Zwang, dem die deutsche Bevölkerung
unterlag. Arbeitspflicht, die Verlängerung der Arbeitszeit und die Beschränkung des
Arbeitsplatzwechsels traf auch sie. Strafbar waren die Äußerung von der Staatsideologie
abweichender Meinungen und das Hören bestimmter Radiosender, aber
auch Fahrten mit Auto und Fahrrad zu privaten Zwecken. Das NS-Regime überzog,
wenn auch in unterschiedlichem Maß, letztlich jeden Menschen in seinem Machtbereich
mit Restriktionen und Strafandrohungen.
Mit zunehmender Dauer des Kriegs kann auch in Hechingen eine Militarisierung
der Gesellschaft beobachtet werden. Die Heimatfront war nicht nur propagandistisches
Argument, sondern bittere Realität. Als Lehre bleibt eins: Eine Gesellschaft, die
Krieg führt, verroht. Nach außen trägt sie den Tod und nach innen den Hass.
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