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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0701
Wolfgang Wenzel

von mehreren - badischen Bahnhofgebäuden hinzuweisen, welches dieses Eigentumsmerkmal
verloren hatte und nunmehr württembergisch geworden war. Exakt
einen Monat später ist in einem weiteren Schreiben der Stadt Sigmaringen nurmehr
unscharf von der Beseitigung des schienengleichen Uberganges beim bad. Bahnhofe
hier die Rede (sollte in diesem Falle das Dienstwohngebäude oder das ausschließlich
dem Betrieb durch die badische Verwaltung vorbehaltene Areal gemeint sein?)49.
Wenn in den Akten betreffend den Abbruch des Gebäudes Bahnhofstr. 2 a/b nicht
mehr nur die Bezeichnung „Alter Badischer Bahnhof" gewählt sondern darüber hinaus
ausdrücklich ausgeführt wird, daß es seinerzeit als Empfangsgebäude - Grenzbahnhof
Baden - Württemberg - gebaut worden sei50, ist dieses allerdings, wie ausgeführt
, nachweislich unrichtig.

Indem sich der Begriff scheinbar unverrückbar verfestigt und in Teilaspekten auch
durchaus seine historische Berechtigung hat, wird wohl auch künftig vom „Badischen
Bahnhof" in Sigmaringen gesprochen werden und gesprochen werden dürfen.
Nur wird man sich dessen bewußt sein müssen, daß es sich dabei nur um eine vereinfachende
und unscharfe Bezeichnung für einen Komplex verschiedener ursprünglich
ausschließlich der badischen Bahnverwaltung dienenden Gebäude (unter Einschluß
der badischen Lokomotiv- und Wagen-Remise) wenn nicht für ein einzelnes,
nämlich das badische Beamtenwohnhaus, handeln kann.

2. VOM RINGEN UM DEN STANDORT DES SIGMARINGER BAHNHOFS

Ein anderes Kapitel der Sigmaringer Eisenbahngeschichte beleuchtet die Wahl des
Platzes für den Sigmaringer Bahnhof. In diesem zeitgeschichtlichen Zusammenhang
kam auch nochmals die Wahl der Linie der Meßkirch - Sigmaringer Eisenbahn auf
die Tagesordnung. Aber ganz der Reihe nach: Die Aussichten Sigmaringens auf einen
Anschluß an das Eisenbahnnetz waren, wie bereits ausgeführt, zunächst im Zuge der
projektierten Ulm - Mengen - Stockach - Radolfzeller Eisenbahn konkret geworden.
Der bereits zitierte Baurat Keller war es wohl, der sich als erster, jedenfalls in aktenkundiger
Weise, und zwar in dem bereits zitierten Bericht vom 19.8.1862, Gedanken
über den Standort des Sigmaringer Bahnhofs machte51. Die Lage der Bahnhofs war
zunächst mit Rücksicht auf die Richtung der Meßkirch - Sigmaringer Eisenbahn und
ihre künftige Weiterführung gegen Mengen festzustellen. Allerdings machten die
Geländeverhältnisse die Feststellung der Baulinie nicht gerade einfach. Die Talebenen,
welche längs der Donau westlich und südöstlich der Stadt sich ausweiten, waren bei
der Stadt selbst durch hart an den Fluß herantretende Höhenzüge abgeschnitten, die
Terrainsenkung zwischen dem hochgelegenen fürstlichen Schloß und dem Josephsberg
aber schon damals eng bebaut. Keller meinte, die von Ulm herführende Donaubahn
sei zwischen Mengen und Sigmaringen wohl nicht anders als auf dem rechten,

49 Ebd., Schreiben vom 31.7.1911.

50 StAL K 411 I Bü 1073. Schreiben v. 31.5.1974.

51 Wie Anm. 19.

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