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Besprechungen

zwinglianischen Richtung geprägt. Die Frage der theologischen Ausrichtung entwickelte
sich schließlich zur Machtfrage zwischen dem Landesherrn, dem Rat der
Stadt und der Bürgerschaft, die Herzog Friedrich zugunsten des Luthertums entschied
. Kurz nach Einführung der Reformation malte um 1540 der Herrenberger
Heinrich Füllmaurer den Mömpelgarder Altar, dessen Ikonographie Gegenstand der
Studien von Frank Muller und Thomas Packeiser ist. Auch die von Thomas Wilhelmi
geschilderte Rolle Mömpelgards als Druckort im späten 16. und frühen 17. Jahrhundert
ist vor dem Hintergrund der Reformation zu sehen. Seit 1560 wurden die möm-
pelgardischen Theologen im Tübinger Stift ausgebildet, wie Jean-Pierre Dormois
darlegt. Dabei läßt er unerwähnt, daß die württembergische Landeskirche bis heute
einen ihrer Pfarrer nach Montbeliard abordnet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es den alten historischen Bindungen zu verdanken
, daß 1950 Ludwigsburg und Montbeliard die erste deutsch-französische Städtepartnerschaft
eingingen. Uber diese Städtepartnerschaft referierte auf der Tagung
1997 Wolf gang Schmierer, der damalige Leiter des Hauptstaatsarchivs Stuttgart,
bereits von seiner schweren Krankheit gezeichnet, der er kurz darauf erlag. Es ist ein
Zeichen der Pietät der Herausgeber, daß sie den vorliegenden Band seinem Andenken
gewidmet haben.

Sigmaringen Volker Trugenherger

Renaissance in Baden-Württemberg. Perspektiven einer Baukunst. Von Erhard Hehl
(Fotografie) und Harald Schukraft (Text), Leinfelden-Echterdingen: DRW-Verlag
Weinbrenner 1996. 173 S. mit 222 Farbfotos u. 27 doppelseitigen Luftbildern.

Das Zeitalter der Renaissance bezeichnet einen kulturgeschichtlichen Umbruch, von
dem weite Teile Europas erfasst wurden. Wie sehr die am Übergang vom Mittelalter
zur Neuzeit sich vollziehende Rückbesinnung auf das klassische Altertum sämtliche
Bereiche der Wissenschaft und der Kunst durchdrang, führte die 1986 im Heidelberger
Schloss gezeigte Landesausstellung „Die Renaissance im deutschen Südwesten"
eindrücklich vor Augen. Wurde damals die Architektur neben einer faszinierenden
Vielfalt weiterer künstlerischer und kultureller Ausdrucksformen - wie etwa der
Malerei, der Plastik oder der Druckgraphik - präsentiert, so beschränkt sich das vorzustellende
Buch ganz bewusst auf die Baukunst.

Fundiert und kenntnisreich macht Harald Schukraft den Leser mit den Wurzeln
der Renaissance vertraut, die im 14. Jahrhundert auf der Grundlage des Humanismus
von Italien ihren Ausgang nahm. Anschaulich erläutert er die typischen Formen und
Gestaltungselemente des von der Reformation bis zum Dreißigjährigen Krieg in Südwestdeutschland
vorherrschenden Baustils. Von der kulturellen Blüte jener Epoche
legen stolze Bürger- und Rathäuser, repräsentative Schlösser und Gartenanlagen,
Kirchen, Grabdenkmäler und Gedenksteine ein beredtes Zeugnis ab. Im reich bebilderten
Einführungsteil gibt der Autor einen beispielhaften Überblick über die
südwestdeutsche Renaissance-Architektur, wobei er dem Werk des schwäbischen

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