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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0741
Neues Schrifttum

Herrschaft Ehingen, die Habsburg 1330 von den Grafen von Schelklingen (aus dem
Haus der Grafen von Berg) erwarb, was sogar eine kriegerische Auseinandersetzung
zwischen Habsburg und Graf Ulrich von Württemberg provozierte.

Die wenig beachtete Schwarzwaldherrschaft Schramberg, ein „Bindeglied zwischen
Schwäbisch-Osterreich und Vorderösterreich" (S. 56) ist das Thema von Bernhard
Rüth: Im Netzwerk des Hauses Habsburg. Der Ubergang der Herrschaft Schramberg
an Osterreich (S. 55-74). Sie kam - als Folge einer testamentarischen Bestimmung der
Anna Merz von Staffelfeld - erst Ende des 16. Jahrhunderts an Osterreich und war
zuvor ein reichsritterschaftlicher „Miniaturstaat" gewesen (S. 61). Die Herrschaft, eine
„Domäne des Katholizismus" (S. 72), unterstand bis zur 1750 erfolgten Zuordnung
zum Oberamt Rottenburg direkt der oberösterreichischen Regierung und Kammer.
Seit 1696 war sie eine Lehensherrschaft der Freiherren von Bissingen.

Hans Peter Müller porträtiert „Oberndorf als vorderösterreichische Stadt" (S. 75 -
109). Allerdings beschränkte sich die unmittelbare österreichische Herrschaft zwischen
dem Erwerb der Grafschaft Hohenberg und dem Ende Vorderösterreichs 1805
auf insgesamt 77 Jahre. In der übrigen Zeit unterstand die Stadt verschiedenen adeligen
Pfhandherren, von denen nur die Grafen von Zimmern und die Freiherren von
Hohenberg genannt seien.

Die ländliche Herrschaft Oberhohenberg besaß, wie Hans-Joachim Schuster
(Fridingen und Spaichingen - die Hauptorte Oberhohenbergs, S. 111-124) ausführt,
bis 1688 zwei miteinander konkurrierende Hauptorte: das „Städtle" Fridingen als
Amtssitz, der Marktflecken Spaichingen als Sitz der „Landschaft Oberhohenberg",
des korporativen Verbands der Gemeinden. 1688 wurde der Sitz des Amts nach
Spaichingen verlegt. Zwei weitere Kleinstädte der Herrschaft Hohenberg, spätestens
nach dem Dreißigjährigen Krieg „verbäuerlicht", behandelt Karlheinz Geppert: Die
vorderösterreichischen Städte Schömberg und Binsdorf (S. 125-139).

Besonders hervorgehoben sei die eindringliche Untersuchung von Martin Zürn:
Mit dem Gift der Widersetzlichkeit. Kurze Geschichte der Herrschaft Kallenberg
(S. 141-180), die vor allem die frühneuzeitlichen Untertanenkonflikte darstellt. Die
Herrschaft mit den Hauptorten Nusplingen und Obernheim war an die Truchsessen
von Waldburg, im 18. Jahrhundert an die Freiherren von Ulm verpfändet. Eine
weitere Pfand- und Lehensherrschaft nimmt sich Edwin Ernst Weber vor: Zwischen
Erzhaus, Pfand- und Lehensherren. Die vorderösterreichische Herrschaft Gutenstein
(S. 181-202). Von den wechselnden adeligen Pfandherren mögen nur die im 18. Jahrhundert
herrschenden Freiherren (bzw. seit 1681) Grafen Schenk von Castell genannt
werden. Auch dieser Aufsatz berücksichtigt die Herrschaftskonflikte. Weitergeführt
wird die Problematik im abschließenden Beitrag von Andreas Zekorn: Unter dem
Schutzflügel des Kaiseradlers. Untertanenunruhen in den österreichisch lehenbaren
Grafschaften Sigmaringen und Veringen (S. 203-231). Beide Grafschaften waren
bekanntlich hohenzollerisch. Zekorns Schwerpunkt liegt auf den Konflikten in der
Grafschaft Veringen Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts.

Gerade aufgrund der umfangreichen und quellennahen Behandlung der Untertanenkonflikte
im Spannungsfeld zwischen habsburgischer Oberhoheit und der
Herrschaftspraxis der adeligen Pfandherren verdient der Sammelband durchaus überregionale
Beachtung. Ansprechend illustriert und durch ein Orts- und Personen-

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