Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0754
Besprechungen

Gemäß der Richtlinie der Helvetia Sacra, nur die vor 1874 (Bundesverfassung)
gegründeten geistlichen Institutionen zu bearbeiten, stehen im Mittelpunkt des
Bandes jene religiösen Gemeinschaften mit einfachen Gelübden (= Kongregationen),
die zwischen 1800 und 1874 ihr Wirken in der Schweiz aufnahmen oder dort gegründet
wurden. Die meisten eröffneten von Frankreich aus ihre Niederlassungen in
der Schweiz, acht sind Schweizer Ursprungs.

Die Kongregationen werden nach einem einheitlichen Schema vorgestellt, wobei
die großen schweizerischen Frauenkongregationen ausführlicher dargestellt werden
als die ausländischen. Das Schema orientiert sich an den Stichworten: Mutterhaus,
Diözese, Name, Patron, Gründung, Geschichte, Archiv, Bibliographie, Liste der
Ober(in)n(en). In Einzelfällen ergänzen detailliertere Angaben zur Entwicklung und
Verbreitung der Gemeinschaft sowie wichtiger Filialen die Darstellung.

Den „Biographien" der Kongregationen voran geht eine ausführliche Einleitung
von Patrick Braun mit Ausführungen zur historischen Bedeutung des Wirkens der
Kongregationen (S. 19-71). Der darin enthaltene Forschungsbericht sowie die Ubersicht
über die ordensrechtliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert liefern sozusagen
grenzüberschreitend einen grundlegenden Einstieg in die Thematik, in deren
Kontext dann Bemerkungen zu den Kongregationen aus schweizergeschichtlicher
Perspektive positioniert sind.

30 in der Schweiz wirkende Kongregationen werden überwiegend durch eigene
Mitglieder, teilweise durch externe Autoren oder auch Mitarbeiter der Helvetia Sacra
wie Patrick Braun oder Brigitte Degler-Spengler nach dem o. g. Schema vorgestellt.
Vier der Kommunitäten sind männlich, die übrigen weiblich, die meisten davon
deutschsprachig. Der Informationsgehalt der einzelnen Beiträge ist beträchtlich, auch
weniger angenehme Begegebenheiten und Probleme der Vergangenheit werden nicht
verschwiegen. Bibliographische Angaben ermöglichen eine schnelle Vertiefung des
Themas. Aus archivischer Sicht höchst erfreulich sind die Angaben zur Überlieferungssituation
und Erschließung der Bestände.

Die beschriebenen Kongregationen sind nicht nur aus Schweizer interner Perspektive
von Interesse, sondern in Einzelfällen auch mit der deutschen Ordensgeschichte
verzahnt: So hatten die Dominikanerinnen von Ilanz zeitweise einige Filialen in
Deutschland, gehörten die Schwestern vom Guten Hirten in Altstätten einige
Jahrzehnte zur Süddeutschen Provinz dieser Kongregation. Besonders eng ist die Verbindung
der Ingenbohler Schwestern mit Hohenzollern, insofern das auf Druck des
badischen Staates aus Gründen der Unabhängigkeit vom Ausland Ende des 19. Jahrhunderts
in Hegne am Bodensee gegründete Provinzhaus der Schwestern vom Hl.
Kreuz nicht nur in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Niederlassungen in
Hohenzollern unterhielt, sondern auch heute noch in Haus Nazareth in Sigmaringen
die Arbeit Thomas Geiselharts fortführt.

Den Abschluss des Bandes bildet ein Verzeichnis sämtlicher Niederlassungen der
Kongregationen, Gesellschaften des apostolischen Lebens und Säkularinstitute, die
seit Beginn des 19. Jahrhunderts in der Schweiz in Erscheinung getreten sind (Patrick
Braun, S. 624-692). Dies ist insofern eine unerlässliche Ergänzung, als drei Viertel
aller in der Schweiz nachgewiesenen Kommunitäten sich erst nach 1874 dort niederließen
. Ein ausführliches Register (S. 693-775) lässt keine Wünsche offen.

739


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2002-03/0754