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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0026
Leopold Stierle

tragen wurde. Dies würde aber bedeuten, daß der Text der umstrittenen Karlsurkunde
, falls der Auszug aus den Annalen dem Original entspricht, auch schon sehr viel
früher und nicht erst um 1750 bestanden hat. Es wäre dann nur noch zu klären, ob
die Urkunde als selbständiges Schriftstück oder der Text in den Annalen zuerst vorhanden
war.

Die Gründungsgeschichte I entspricht wortwörtlich dem Text im Extractus Anna-
lium. Die Gründungsgeschichte II wurde unter Auslassung einiger Angaben wortgetreu
dem Liber fundationum entnommen.

Mit den beiden Gründungsgeschichten von Beuron, die auf dem vorgehefteten
Blatt des Anniversars niedergeschrieben sind, haben sich die späteren Geschichtsforscher
und noch mehr deren Kritiker ausführlich beschäftigt. Unser Interesse gilt hier
aber allein der fundatio prima, der ersten Gründungsgeschichte.

Der Text dieser fundatio steht wortgetreu in den Abschnitten 3, 4 und 5 des
Extractus aus den Annalen. Es kann noch nicht geklärt werden, welche dieser beiden
Unterlagen zuerst vorhanden war.

Die Gründungsgeschichte I im Liber fundationum enthält nur kurze Angaben
über die Gründung Graf Gerolds. Das Kloster Pussen-Buron soll auf einem Berg jenseits
der Donau gestanden und damals zu den blühendsten Klöstern Schwabens
gehört haben.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts hat sich der Beuroner Chorherr Leonhard Betschat
(Bettschart) mit der Geschichte des alten und des neuen Klosters Beuron beschäftigt.
Seine Feststellungen über Alt-Beuron hat er in der Historia chronologica veteris Beuren
in Monte Alt-Beuren zusammengefaßt28. Er schreibt: Antiquissimum et celeber-
rimum Collegium Can. Reg. S. Augustini a nobilissima vetustate sua Alt-Beuren
nuncupari solitum Saeculo a partu Virgineo 8v° in Monte praecelso secus Danubium
flumen non nisi hora quadrante a moderno Beuronensi Collegio dissitum ... extitisse,
ex Authenticis invenimus ruderibus. Die Zeit der Gründung und der Name des
Gründers seien nicht bekannt. Nur die Namen einiger Pröpste dieses Klosters seien
aufgeschrieben und auf uns gekommen. Er nennt die Namen von fünf Pröpsten und
das Jahr ihrer Wahl aus der Zeit nach dem Wiederaufbau des Klosters nach dem Hunneneinfall
:

Bertholdus a Volmaringen anno 907

Wunibaldus ab Heiniingen anno 1015

Marquardus a Ramsperg anno 1020

Raboldus N.N. anno 1039

Everardus a Liechteneck anno 1059

Es folgen Ausführungen über den Umzug ins neue Kloster im Tal, über Peregrin,
die wundersame Jagd und über verleumderische Gerüchte, die dem Kloster das hohe
Alter absprechen wollen.

Im zweiten Teil seiner Abhandlung schildert Betschat die Geschichte des Klosters
Beuron im Tal. Auch hier erwähnt er noch einmal, daß er keine Angaben über die

28 Leonhard Betschat: Historia chronologica. Abschrift S. 1-10 der Notizen zur Chronik.
Staatsarchiv Sigmaringen. Dep. 39 FAS Beuron Rubrik 78 Nr. 151.

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