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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0141
Das ehemalige Kaufhaus Kleiner in Sigmaringen

Den Auftrag erhielt schließlich Martin Elsässer25. Der Stadtrat hatte mehrheitlich die
Auffassung vertreten, der damals 24-jährige Imbery sei zu jung für diese Bauaufgabe26
.

Im ersten Halbjahr 1914 erzielte er mit seinen Wettbewerbsbeiträgen neben Balingen27
auch Erfolge in Moers für die Ausgestaltung des Neumarkts28 und ebenfalls
dort für den Saalbau- und Jugendheim-Wettbewerb29, zudem im Juni in Berlin für
das Dienstgebäude der Reichsversicherungsanstalt30. Mit seinem Beitrag für Moers
war er dem Solinger Stadtbaurat aufgefallen, der ihm aufgrund seiner künstlerischen
Fähigkeiten 1914 die Leitung der neugeschaffenen Solinger Bauberatungsstelle übertrug31
. Aus jener Zeit stammten auch die freundschaftlichen Bande zu Paul Bonatz
(1877-1956), an dessen Architektur sich Imbery anfangs stark orientierte32. Bonatz
wirkte als Preisrichter bei zahlreichen Wettbewerbsentscheidungen mit33, begründete
zusammen mit Paul Schmitthenner (1884-1972) und Heinz Wetzel (1880-1945) den
Ruf der sog. Stuttgarter Schule und ließ die dortige Technische Hochschule mithin zu
einer der führenden Einrichtungen im Deutschen Reich werden.

Die beiden Weltkriege stellten für Imberys Schaffen und Existenz gravierende Einschnitte
dar. Der Erste Weltkrieg raubte dem damals 26-jährigen Architekten den
durch seine Wettbewerbserfolge gelegten Weg in eine hoffnungsvolle Karriere, noch
bevor er sich am neuen Ort, in Solingen, richtig etablieren konnte. Beinahe ein Jahr-

25 Martin Elsässer (1884-1957), der in München und Stuttgart an der TH studiert hatte, 1912-13
die Markthalle in Stuttgart errichtete und 1912 ao. Professor an der TH Stuttgart wurde,
erlangte später als Frankfurter Stadtbaurat vor allem durch den Bau der Frankfurter Großmarkthalle
(1927-28) überregionale Bekanntheit und lehrte nach dem 2. Weltkrieg an der TH
München, vgl. Architekturschule München 1868-1993. 125 Jahre Technische Universität München
. Hrsg. von Winfried Nerdinger in Zusammenarbeit mit Katharina Blohm,
S. 209-212.

26 Vgl. Stuttgarter Neues Tagblatt vom 15.10.1912 und vom 28.10.1912.

27 Imbery hatte zwei Entwürfe eingereicht, einen 1. Preis und einen Ankauf erreicht, der
ursprünglich als 2. Preis gewertet worden war, jedoch nicht vergeben werden durfte, da lt. Ausschreibung
je Architekt nur ein Preis vergeben werden durfte; frdl. Mitteilung von Herrn
Andreas Bohatschek, Sigmaringen, Enkel Friedrich Imberys.

28 Wettbewerbsbeitrag zusammen mit Otto Heinicke, Stuttgart, vgl. DBZ 48, 1914, S. 118 und
Stuttgarter Neues Tagblatt vom 23.2.1914.

29 Wettbewerbsbeitrag zusammen mit Otto Heinicke, Stuttgart, vgl. DBZ 48, 1914, S. 303 u.
324.

30 Wettbewerbsbeitrag zusammen mit W Jost, Stuttgart, unter Mitarbeit von Architekt Mäck-
le; frdl. Mitteilung von Herrn Andreas Bohatschek, Sigmaringen.

31 Vgl. Bauwelt 1915, Nr. 43: „Städt. Bauberatung Solingen. Aus der Skizzensammlung der
vom Beigeordneten Schmidhäusler unter Mitarbeit von Architekt Imbery geleiteten Bauberatungsstelle
". Imbery war am 8. Mai 1915 von Stuttgart nach Solingen umgezogen; freundl.
Mittig. des Stadtarchivs Solingen vom 17.01.2002 an den Verfasser.

32 Zu Bonatz vgl. Landeshauptstadt Stuttgart (Hrsg.), Paul Bonatz 1877-1956, Stuttgart 1977
(Stuttgarter Beiträge; Heft 13).

33 Beispielsweise auch bei den Wettbewerben in Stuttgart, Balingen und Berlin, bei denen
Imbery teilnahm.

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