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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0153
INES MAYER

Zurück zur Natur - Auf den Spuren des Hechinger Landgerichtsrats
und Naturarztes Dr. Moritz Meyer (1872-1942)

Begibt man sich auf die Suche nach schriftlichen Zeugnissen über den Hechinger
Landgerichtsrat und Naturarzt Dr. Moritz Meyer, der von 1908 bis 1942 in der Zol-
lernstadt lebte1 - geboren wurde er 1872 in Neuwied als eines von fünf Kindern einer
jüdischen Kaufmannsfamilie2 -, dann stößt man immer wieder auf denselben Quellentext
: die Novelle ,Das Oehmchen' von 19443. Ihr Verfasser war der berühmte Arzt
und Dramatiker Friedrich Wolf, einziger Sohn von Meyers Schwester Ida4. Die wenigen
Darstellungen, die es überhaupt zu Moritz Meyer gibt, stützen sich fast aus-

1 Im Dezember 1907 erscheint in der örtlichen Presse folgende Personalnachricht: Gerichtsassessor
Dr. Moritz Meyer in Niederlahnstein ist zum Landrichter in Hechingen ernannt worden
. (Hohenzollerische Blätter. Amtsblatt für das Oberamt Hechingen, Nr.287 vom 17.
Dezember 1907). Dass Meyer später selbst angibt (in seinem Antrag auf Ausstellung einer
Kennkarte vom 27. Dezember 1938), seit dem 19. September 1910 in Hechingen ansässig gewesen
zu sein, lässt sich darauf zurückführen, dass er zwischenzeitlich außerhalb der Stadtgrenze
gewohnt hatte. In einem alten Melderegister ist festgehalten, dass Dr. Moritz Meyer seit
1.1.1908 im Hotel .Linde-Post' in Hechingen (am Obertorplatz) gewohnt habe und am 7.6.1910
in den .Brielhof (Gemarkung Stetten) umgezogen sei. Wenig später findet sich der Eintrag
Anmeldung am 19.09.1910 aus Stetten, wohnt Fürstenstraße 2. Vgl. Antrag auf Ausstellung
einer Kennkarte. Stadtarchiv Hechingen (StadtAHech), Dokumentation .Ehemalige jüdische
Mitbürger'; Melderegister. Altregistratur (Buchstabe M), StadtAHech; vgl. auch Otto Werner:
Das Hechinger Memorbuch 1800-2000. Hg. vom Verein Alte Synagoge e.V Hechingen 2000
(Aufbewahrungsort: Alte Synagoge Hechingen; Kopien in der Hohenzollerischen Heimatbücherei
, im Stadtarchiv Hechingen und im Staatsarchiv Sigmaringen).

2 Moritz Meyer war das zweitjüngste Kind des Ehepaars Emil Meyer (1836-1893) und Johanna
Meyer, geb. Löwenthal (1839-1901); er hatte zwei Brüder - Julius (geb.1868) und Siegfried
(geb.1871) - und zwei Schwestern - Ida (geb.1866) und Selma (geb.1877).

3 Friedrich Wolf: Das Oehmchen [1944]. In: Schwäbisches Tagblatt vom 24. Mai 1946. Zu
Meyer gibt es außerdem Aktenmaterial in verschiedenen Archiven, zum Beispiel im Stadtarchiv
Hechingen oder im Staatsarchiv Sigmaringen, das jedoch über einzelne Lebensdaten hinaus
keine Annäherung an die Persönlichkeit zulässt. Ein eigentlicher Nachlass existiert offenbar
nicht, eben so wenig eine umfangreiche Korrespondenz mit Friedrich Wolf oder anderen Familienangehörigen
.

4 Friedrich Wolf kam im sogenannten .Dreikaiserjahr' 1888 zur Welt; er war also nur sechzehn
Jahre jünger als sein .Öhmchen'.

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