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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0193
HELMUT GÖGGEL

Zur Geschichte des „Hohenzollerischen Landestheaters"

Mit folgenden Worten berichtete die Schwäbische Zeitung am 28. Dezember 1945
ihren Lesern den Beginn eines Experiments, das sich im Laufe der nächsten Jahre zu
einer Erfolgsstory sondergleichen entwickeln sollte:

Unser Theater: In aller Stille ist man im ehemaligen fürstl. Hoftheater in Sigmaringen
an die Arbeit gegangen, und mit Genehmigung und Unterstützung der Militärregierung
im festen Glauben an einen Wiederaufbau des Theaterlebens, wurde das
„ Theater Sigmaringen" ins Leben gerufen. Junge Künstler aus zerbombten Städten,
aus München, Mannheim, Frankfurt Main gingen mit Optimismus und dem festen
Willen, alle Schwierigkeiten zu überwinden, daran, sich einen Arbeitsplatz zu schaffen
. Die Leitung des Theaters und Führung des jungen Ensembles übernahm Robert
Marencke, ein gebürtiger Sigmaringer, der sich, nach Studium an der Hochschule für
Bühnenkunst am Düsseldorfer Schauspielhaus, im westdeutschen Theaterleben und
Rundfunk einen Namen gemacht hat. Am 27. November eröffnete das Theater mit
den „ Mitschuldigen " von Goethe1.

Bereits am 19. Dezember folgte die zweite Premiere mit dem Lustspiel „Eintritt
frei" der bekannten Filmautoren Lommer und Scheu. Um auch auswärtigen Theaterfreunden
den Besuch einer Vorstellung zu ermöglichen, war am Sonntag der
Beginn auf 14,30 Uhr festgesetzt.

Das „Sigmaringer Theater" wurde mit Genehmigung des damaligen Kultur-Kontrolloffiziers
der Militärregierung für den Kreis Sigmaringen am 16. Oktober 1945 auf
den Namen von Robert Marencke lizensiert und am 27. November 1945 als Privatunternehmen
des Robert Marencke eröffnet. Ab 1. Januar 1947 folgte die Umwandlung
in eine G.m.b.H., deren gleichberechtigte Geschäftsführer Marencke als Intendant
und Heinz Rudolf Fritsche als dessen Stellvertreter waren. Die Einlagen wurden in
der Weise geleistet, dass Marencke das bisher auf seine Rechnung als Einzelfirma
betriebene Theater mit sämtlichen Aktiven und Passiven in die Gesellschaft einbrachte
. Fritsche zahlte seinen Geschäftsanteil in bar. Die Aufführungen des Hohen-

1 SCHWÄBISCHE ZEITUNG (künftig SZ) 28. Dezember 1945, Nr. 7, Jg. 1. Hinweis zu den
Zeitangaben: Am 18. Dezember 1945, Nr. 5, Jg. 1 erschien zum ersten Mal eine hohenzolleri-
sche Seite innerhalb der SZ, zunächst unter besonderer Berücksichtigung der Stadt und des
Kreises Sigmaringen. An jenem Tag erfolgte auch eine erste Erwähnung des neuen Theaters
Sigmaringen.

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