Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0194
Helmut Göggel

zollerischen Landestheaters waren durch das Kultusministerium als gemeinnützig
und künstlerisch wertvoll anerkannt. Es war Marenckes Absicht, in Wiederaufnahme
der Tradition des im Jahre 1846 eröffneten ehemaligen Hoftheaters in Sigmaringen
am Wiederaufbau des Theaterlebens im oberschwäbischen Raum aus zunächst rein
privater Initiative mitzuhelfen2.

Intendanz und Vorstand stellten sich der Öffentlichkeit in dieser Weise vor:
Robert Marencke Intendant, Oberspielleiter und Schauspieler

Heinz R. Fritsche Intendanzstellvertreter und Dramaturg

Heinrich Voigt Regisseur und Schauspieler

Maria Knörzer Intendanzsekretärin.

Nach den Entbehrungen der Kriegsjahre und der unmittelbaren Nachkriegszeit
war dieses Theater für viele ein kleines Zeichen der Hoffnung auf eine bessere
Zukunft. Robert Marencke gelang es, gute Schauspieler nach Sigmaringen zu holen
und sie zu einer erfolgreichen Schauspieltruppe zu formen. Schauspieler/innen der
ersten Stunde waren Gustl Bayrhammer, Rosemarie Fallenstein, Hans-Joachim Friedrich
, Irmgard Henning (später die Frau von Gustl Bayrhammer) und Ludwig Ludewig
. In den nächsten Monaten kamen dazu Toni Berger, Dieter Eppler, Theodor
Loos, Gerhard Plantikow. Mit ein Grund für das Entstehen eines Theaters in Sigmaringen
war auch die Tatsache, dass die Schauspieler wenig Möglichkeit hatten, irgendwo
anders unterzukommen. Da das Theaterwesen nach den Zerstörungen des Krieges
in den Städten nahezu vollständig darniederlag, war eine vom Krieg nicht zerstörte
Stadt wie Sigmaringen eine begehrte Anlaufstelle für Schauspieler ohne Engagement
.

Die ersten Vorstellungen, mit denen das „Sigmaringer Theater" an die Öffentlichkeit
trat, fanden zunächst nur in Sigmaringen und in einigen hohenzollerischen Orten
der Kreise Sigmaringen und Hechingen statt. Im Laufe des Jahres 1946 dehnte man
die Spieltätigkeit als „Hohenzollerisches Landestheater" auf die Nachbarkreise aus
und ereichte so allmählich eine Anzahl regelmäßig bespielter Orte. Zu den Orten mit
festem Abonnement gehörten damals schon Balingen, Meßkirch, Hechingen, Friedrichshafen
, Wangen i.A. und Isny3.

1. ZEITZEUGEN BERICHTEN

Toni Berger berichtet ausführlich über jene Anfangszeit des Sigmaringer Theaters,
wobei er zwei Aspekte besonders betont: Zum einen die wirtschaftliche Notlage der
Schauspieler, zum anderen die Hilfsbereitschaft der Sigmaringer Bevölkerung. Die
Leute wollten ins Theater gehen. Man darf nicht vergessen, es gab damals noch kein

2 Staatsarchiv Sigmaringen (StAS) Wü 80, Kultministerium Württemberg-Hohenzollern,
T 1, Nr. 558, Hohenzollerisches Landestheater.

3 Ebd.

182


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0194