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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2004/0227
Neues Schrifttum

Personennamenkunde. Der Edition beigegeben ist eine Liste der Prioren des 14. bis
beginnenden 16. Jhs. und eine Ortsübersicht über die im Urbar erscheinenden Orte.
Die Karte am Ende des Buches zeigt die geografische Verteilung des reichenbachi-
schen Besitzes zwischen Neckar und Murg. Erschlossen ist der Editionstext durch
einen ausführlichen Personen-, Orts- und Sachindex. Mit der Edition ist in der Tat
eine bedeutende Quelle zur Landeskunde zwischen Neckar und Schwarzwald für die
Wissenschaft erschlossen.

Bolschweil Casimir Bumiller

Michel Erhart & Jörg Syrlin d.Ä. Spätgotik in Ulm. Katalog zur Ausstellung im
Ulmer Museum vom 8. September bis 17. November 2002, hg. v. Ulmer Museum.
Stuttgart: Theiss 2002. 387 S., zahlr. Abb.

Der prächtig ausgestattete und großzügig gestaltete Katalogband dokumentiert die
Ulmer Ausstellung vom Herbst 2002, die sachlich und thematisch an die früheren
Ausstellungen über den Ulmer Bildhauer Hans Multscher (1997) und über Nikiaus
Weckmann und sein Umfeld („Meisterwerke massenhaft", 1993) anschließt. Es geht
um die Dokumentation der spätgotischen Bildhauerei in der wichtigsten schwäbischen
Reichsstadt nach Augsburg.

Hatte Ulm mit dem Meister Hans Multscher (1427/67) und seinen Skulpturen von
der Ostfassade des Ulmer Rathauses Anschluss gefunden an die erstrangigen Künstler
des 15. Jhdts., so fiel dessen Tod 1467 ausgerechnet in die Zeit, als der Ulmer Rat
gerade die künstlerische Neuausstattung des Münsters beschlossen hatte. Die Stelle
Multschers nahmen neue, jüngere Künstler ein, die ihre Qualität aber erst beweisen
mussten. Zu den Meistern, die in den folgenden Jahrzehnten mit Aufträgen wie dem
Chorgestühl, Hochaltar und Sakramentshaus versehen wurden, gehörten der Kunstschreiner
Jörg Syrlin d.Ä. und der Bildhauer Michel Erhart. Werk und Biographie
beider Meister sind allerdings - wie üblich bei Künstlern dieser Zeit - mit einer Reihe
von Fragen behaftet. So befasst sich die „Syrlin-Frage" mit dem Problem, ob dieser
beim Ulmer Chorgestühl „nur" für die reine Schreinerleistung verantwortlich war
oder aber auch für die figürliche Plastik, also ob er auch Bildhauer war. Auf der anderen
Seite gibt es eine Reihe von „Erhart-Fragen", die sich mit dem Umfang und der
Verbreitung des Werks dieses Bildschnitzers befassen. Eine der „Erhart-Fragen" ist
die, ob er nicht in der Jahren um 1470 der Schnitzer der Wangenbüsten vom Ulmer
Chorgestühl gewesen sein könnte.

All diese Fragen werden seit hundert Jahren in der Kunstgeschichte kontrovers diskutiert
, diese Kontroverse tritt auch noch in den im Katalog versammelten Beiträgen
zutage. So betrachtet hatte die Werkzusammenstellung von Syrlin und Erhart im
Ulmer Museum auch den Zweck, die „verschiedenen Positionen... zumindest soweit
zu kanalisieren, dass eine Diskussion über die Werkgrenzen der eng verwandten Bildschnitzer
wiederbelebt... werden kann" (so Michael Roth, S. 19). Dies musste natürlich
dazu führen, dass der Katalog eine Ansammlung von Aufsätzen mit sehr spezia-

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