Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 22
(PDF, 38 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg2005/0034
Wolfgang Manecke

Die erste, 1363 abgebrannte Kirche wird ein Jahr später wieder aufgebaut. 1680
gestaltet man die Klosterkirche barock um und erweitert sie; an der Planung ist der
Vorarlberger Baumeister Jodocus (I) Beer beteiligt. In den Jahren danach folgten etliche
Um- und Neubauten in der Klosteranlage, die Kirche wird nach und nach kostbar
ausgestattet. Zwischen 1967 und 1972 finden umfangreiche Restaurierungsarbeiten
statt.

4.2. Orgelgeschichte

1681 12. H (-Herrn) Marx Ehinger Orgelmacher zu Aitrang umb die orgel und sonst

etwas zu flicken37--- 394 Gulden 30 Kreuzer. Der Schreiner erhält für den Orgel

Kasten und für andere Arbeiten an Kanzel und im Chor 160 fl. Das sonst etwas zu
flicken könnte auf die Reparatur weiterer Musikinstrumente hindeuten. Eine undatierte
Notiz von Pater Thomas Oelmann: für Anspann haimfieren der Orgell bis
nachher Ostrach von Ravenspurg™ bezieht sich vielleicht den Transport des Werkes.

1720 (?) Neubau (?) mit 14 Registern eines bislang unbekannten Meisters. Für die
Autorschaft Gablers, schreibt der bislang namentlich unbekannte Autor 1908 in der
Hohenzollerischen Volkszeitung, spricht [...] deren höchst solide durchgeführte Anlage
. Nach jetzigem Begriff sei die Orgel unmodern, schreibt die HZV,eine mangelhafte
Vollständigkeit, Manual und Pedal waren gebrochen. Fugara und Flöte waren
geteilt, die Register jedoch alle sehr schön, Gamba und Prinzipal wie Oktav-Baß
und Posaune wirkten geradezu vorzüglich. Die drei Blasbälge machten das Aufziehen
etwas schwerer3'*. Die Datierung „1720" ist fraglich. Gabler kommt mit Sicherheit
nicht in Frage, denn der junge Meister weilte damals in Mainz. Die 1836 von
Joseph Klingler aufgezeichnete Disposition deutet eher auf den Hayinger Orgelmacher
Urban Reitter (1672-1730) oder Johann Georg Aichgasser (1701-1767) hin. Aich-
gasser holte sich angeblich auch bei Egidius Schnitzer (1693-nach 1757) Anregungen.
Die Bass/Diskant-Teilung der Gamba spräche für einen Orgelbau der „Aichgasser-
Uberlinger Schule".

37 Eusebius Reuttmayr: Fundationsbuech. Summarische und gründliche Beschreibung deß
Gotshauß Habisthaal 1681; Staatsarchiv Sigmaringen Dep. 39, DS T 3, Rubrik 78, Nr. 193.

38 Staatsarchiv Sigmaringen Dep 39, DS 1 T 1 - 5, Rubrik 78, Nr. 193; die Notiz ist undatiert.
Alle weiteren Angaben zur Orgel in: Pfarrarchiv Habsthal, „HAB IX Kirchenbaulichkeiten";
Heiligenpflegerechnungen sind erst ab 1843 erhalten.

39 HZV-Donaubote-Nr. 15-19/ 1908; der Fortsetzungsbericht in fünf Folgen aus Anlass der
neuen Späth-Orgel ist namentlich nicht gekennzeichnet, der unbekannte Verfasser war aber
wohl sachkundig und hat die Barockorgel noch gesehen. Allerdings nahm der Autor Angebote
für bare Münze und überprüfte nicht, ob sie realisiert wurden. Auch seine Datierungen sind
mit Vorsicht zu genießen. Dass er Gabler als Erbauer der Orgel von 1720 (?) nennt, ist erklärbar
, denn um 1907/08 war über Leben und Wirken von Gabler und anderen Orgelbauern kaum
etwas bekannt. Die Disposition der barocken Orgel deutet auf Johann Georg Aichgasser hin;
der Orgelbau wäre dann nach 1720 zu datieren. Vergl. dazu: Michael Grüber: Orgelbauer
Johann Georg Aichgasser (1701-1767).Leben und Werk. In: Zeitschrift für Hohenzollerische
Geschichte 23 (1987) S. 229 - 247.

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