Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 29
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Rudolf v. Stillfried, Kloster Heilsbronn und die Burg Hohenzollern
2. ZUR PERSON RUDOLF V STILLFRIEDS4

Der als Sohn des schlesischen Rittergutsbesitzers Carl Freiherr v. Stillfried-Rattonitz
(1759-1846) und dessen Gemahlin Theresia geb. Freiin v. Rottenberg u. Endersdorf
(1764-1822) in Hirschberg geborene Rudolf v. Stillfried besuchte zunächst das katholische
Matthias-Gymnasium in Breslau und ab 1819 die Ritterakademie in Liegnitz.
Drei Jahre später wechselte er nach einer längeren Augenerkrankung an das katholische
Gymnasium in Koblenz und begann 1824 ein Studium der Mathematik an der
Universität Breslau. Dieses wollte er zunächst in Verbindung mit einem Architekturstudium
in Berlin fortsetzen, wurde jedoch durch einen ihm von seinem Vater übertragenen
Prozess mit dem Haus Württemberg gezwungen, zur Rechtswissenschaft
zu wechseln. Schon früh zeigte er neben einer zeichnerischen Begabung ein großes
Interesse für historische Themen, die sein Leben fortan bestimmen sollten. Nach seiner
Vermählung mit Maria v. Kockritz u. Friedland (1799-1837) erwarb er 1830 ein
Rittergut in Leipe bei Jauer, unweit der Burg Schweinhaus, die als Sommersitz des
preußischen Kronprinzen ausgebaut werden sollte. Eine von ihm aus diesem Anlass
verfasste kleine Publikation weckte das Interesse des Thronfolgers, dessen persönliche
Bekanntschaft für Stillfried den Beginn einer bemerkenswerten Karriere markierte
, die sich bis weit in die Regentschaft Kaiser Wilhelms I. (1797-1888, reg. ab
1861) hinein erstrecken sollte.

Im Winter 1833/34 besprach Stillfried erstmals mit dem Kronprinzen die bis dahin
mangelhafte Erforschung der hohenzollerischen Ahnen und erhielt den offiziellen
Auftrag, die hierzu erhaltenen Dokumente, Quellen und Urkunden zu sammeln und
auszuwerten. Die Ergebnisse seiner Forschungen wurden wenig später in aufwändig
illustrierten Publikationen, wie den ab 1838 erscheinenden ,,Alterthümer[n] und
Kunstdenkmale[n] des Erlauchten Hauses Hohenzollern" oder dem siebenbändigen
Urkundenbuch „Monumenta Zollerana" der Öffentlichkeit dargelegt, deren luxuriöse
Ausstattung im damals neuartigen Buntfarbendruck Aufsehen erregte und bald
Nachahmung fand.

Im Jahre 1840 kamen im Rahmen der anlässlich des Regierungswechsels abgehaltenen
Huldigungszeremonie in Berlin auch Stillfrieds organisatorische Fähigkeiten
zum Einsatz, die ihm schließlich 1853 das Amt des „Ober-Ceremonienmeisters" einbrachten
. Gleichzeitig kann er als Mitbegründer des Brandenburgisch-Preußischen
Hausarchivs gelten und stand ab 1855 auch dem königlichen Heroldsamt vor. Seine
guten Beziehungen zu den süddeutschen Hohenzollern belegt u.a. seine Rolle als
Begleiter der 1858 mit König Pedro V von Portugal (1837-1861) vermählten Prinzessin
Stephanie v. Hohenzollern-Sigmaringen (1837-1859). Infolge dieser erhielt er den
Titel eines Grafen v. Alcäntara und wurde 1861 anlässlich seines Mitwirkens bei den
Krönungsfeierlichkeiten Wilhelms I. in Königsberg auch in den preußischen Grafenstand
erhoben, so dass er sich fortan Graf v. Stillfried-Alcäntara nannte.

4 Zu Stillfried s. grundlegend seine autobiografischen Angaben in Rudolf Stillfried:
Geschichtliche Nachrichten vom Geschlecht der Stillfried von Rattonitz, Berlin 1870, S. 391ff.,
Bothe (wie Anm. 1), S. 67ff. sowie Hans Wagner: Rudolf Stillfried, ein Leben für das Haus
Hohenzollern. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 111./112. (1988/89), S. 229-234.

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