Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
41(126).2005
Seite: 61
(PDF, 38 MB)
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Lesegesellschaften, Musik, Theater, Kunst

ein Eintracht-Friedrichstraße, einem Ortsteilverein46. 1884 wurde innerhalb des
Turnvereins eine eigene Gesangsriege gegründet, die 1936 noch fortbestand. Aus
sozialen Gründen, wegen der Exklusivität des Musikvereins, wurde 1909/10 der
Männergesangverein gebildet47. 1922 kam es zu einer Musikvereinsgründung der
Jugend, als sich einige jüngere Mitglieder des Musikvereins zum Sängerclub 1922
zusammenschlössen.

Schließlich bildete sich 1923 noch der Arbeitergesangverein Vorwärts Hechingen,
der dem links stehenden Deutschen Arbeitersängerbund angehörte. Leon Schmalzbach
wurde am 6. November 1929 Dirigent des Chors und löste damit Lehrer Klein
aus Bodelshausen ab, der aus Gesundheitsrücksichten zurücktrat. 1933, als die
Zwangsauflösung in Sicht war, stellte der Arbeitergesangverein seine Tätigkeit ein. Zu
Leon Schmalzbach sei in diesem Zusammenhang angemerkt, dass er ein anerkannter
Komponist war48. Als 1931 bei einem Liederabend des Sängerclubs zu schwäbischen
Komponisten keine Werke von ihm zur Darbietung kamen, bedauerte ein Journalist
in den Hohenzollerischen Blättern, dass dies nicht angenehm berührt (hätte), denn
neben den (in dem Artikel) Genannten (Komponisten) durfte sich Leon Schmalzbach
aus Hechingen sehr wohl sehen lassen49. Noch 1931 traten die Hohenzollerischen
Blätter also für die jüdische Bevölkerung ein, doch diese Richtung sollte sich rasch
ändern.

Gleich nach der Machtergreifung begannen die Gleichschaltungsmaßnahmen. Als
erstes schlössen sich 1933 der Männergesangverein Hechingen und der Sängerclub
zusammen50. Im September 1934 erfolgte die Verschmelzung mit dem Musikverein
zum Sängerbund Hechingen unter dem ersten Vereinsvorsitzenden Bürgermeister
Paul Bindereif. 1935 bildete sich innerhalb des Sängerbundes das Silcher-Doppel-
quartett51. Noch im vorletzten Kriegsjahr 1944 wurde die Konzertgemeinschaft
Hechingen mit Gemischtem Chor und Orchester gegründet, die nach dem Zweiten
Weltkrieg fortbestand. Allein zwei Vereine wurden unter den Nationalsozialisten
nicht gleichgeschaltet: Zum einen war dies der Stadtteilverein Eintracht-Friedrichstraße
, zum anderen die Gesangsriege des Turnerbunds52.

46 75 Jahre Eintracht Friedrichstraße. In: Hohenz. Zeitung 130 (8.6.1979).

47 Walz, Männergesangverein (wie Anm. 26).

48 Sauter, Das orpheische Hechingen (wie Anm. 42), S. 31; Hohenz. Blätter 116 (23.5.1923),
256 (6.11.1929), 78 (3.4.1933); Index Sauter, Bl. 2558. - Eine frühe Würdigung Leon Schmalzbachs
als Komponist und Schriftsteller bietet: Ortwin Matschinsky: Leon Schmalzbach in der
Berliner Zeitung „Die Tonkunst" 41 v. 9.10.1931, abgedruckt in: Hohenz. Blätter 264
(17.11.1931). - Biographie: Otto Werner: Leon Schmalzbach (1882 - 1942). Lehrer und Rab-
binatsverweser in Hechingen. In: Zeitschr. f. Hohenz. Geschichte 16 (1980), S. 115 - 195; Walter
Sauter: Rabbinatsverweser und Lehrer Leon Schmalzbach. In: Die Lichte Au Nr. 21
(1970), S. 34-37. Werner, Biographien (wie Anm. 29), S. 1282ff.

49 Hohenz. Blätter 264 (17.11.1931).

50 Hohenz. Blätter 118 (23.5.1933). - Als Jahr des Zusammenschlusses ist verschiedentlich 1932
angegeben, dies ist aber nicht richtig.

51 Wolfgang Wallishauser: 30 Jahre Silcher-Doppelquartett Hechingen. Hechingen 1965.

52 Walter Sauter: Hundert Jahre Musik und Gesang in Hechingen, und: Paul Bindereif: Der
Sängerbund Hechingen. In: Das bunte Blatt der Hohenz. Blätter Nr. 5./6.12.1936; Walz,
Männergesangverein (wie Anm. 26). - Von den zahlreichen Festschriften, die anlässlich von

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